Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Mann tötet Ehefrau und Stiefkinder
Der Dreifachmord von Untereschach sorgt im Juli für Fassungslosigkeit
- Die Bluttat, die sich am 1. Juli 2016 in dem Ravensburger Ortsteil Untereschach ereignete, hat in Oberschwaben und darüber hinaus pures Entsetzen ausgelöst: Ein 53 Jahre alter Mann hatte in der Nacht seine 37-jährige Frau und seine beiden 14 und 18 Jahre alten Stieftöchter mit einem Beil und einem Messer ermordet. Die fünfjährige gemeinsame Tochter des Paares, die der Mann anschließend – ebenso wie sich selbst – töten wollte, überlebte nur deshalb, weil die Polizei zügig eintraf.
In der Nacht vom 30. Juni auf den 1. Juli, als alle schliefen, ging der Mann mit einem Messer und einem Beil erst auf die 18-jährige Tochter und die Mutter los, und dann auf die 14-Jährige. Ihr war es kurz vor 1.30 Uhr noch gelungen, einen Notruf an die Polizei abzusetzen. Aber der Anruf brach ab. Am Ende war auch sie tot. Als die Polizei am Unglücksort ankam, traf sie auf den mutmaßlichen Täter und seine fünfjährige Tochter. Er wollte gerade das Haus verlassen, um sich und die Kleine zu töten.
Der Mann, der noch am Tatort ein erstes Geständnis ablegte, wurde in die Justizvollzugsanstalt Hinzistobel gebracht. Dort erhängte er sich wenige Wochen nach der Tat in der Toilette seiner Zelle – trotz 24-StundenÜberwachung.
Die Leichname der 37-Jährigen und ihrer Töchter wurden nach der Obduktion eingeäschert. Die Urnen wurden nach Thailand überführt und dort in einer buddhistischen Zeremonie beigesetzt. Die überlebende Fünfjährige ist seit der Bluttat in der Obhut des Jugendamtes und wächst in einer Pflegefamilie auf.