Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Mein TV-Tipp
Frühstück bei Tiffany Als neulich „Hatari“von Howard Hawks im Fernsehen lief, wurde wieder klar, wie bedeutsam die Musik für die Wirkung eines Films ist. In diesem Fall lieferte Henry Mancini den jazzigen Rhythmus für die Jagd nach Nashörnern und Giraffen. Mancini schrieb für locker ein halbes Dutzend Filmklassiker die Musik, neben „The Pink Panther“zählt „Moon River“aus „Frühstück bei Tiffany“zu den bekanntesten. Der Film ist ohne Audrey Hepburn undenkbar, aber erst die Musik Mancinis zeigt, dass es sehr wohl einen Unterschied gibt zwischen Sentiment und Kitsch. Sonntag, 3sat., 20.15 Uhr Ein Köder für die Bestie Nicht minder berühmt für seine Filmmusik war Bernard Herrmann, man denke nur an „Psycho“samt der Duschszene (Iiieek, iiieek, iiieek, iiieek). Gekonnt zerrt er an den Nerven der Zuschauer auch in „Ein Köder für die Bestie“. Robert Mitchum terrorisiert Gregory Pecks Familie und zeigt, warum er zu den überzeugendsten Antihelden der Filmgeschichte zählt (noch angsteinflößender war er wohl nur in „Die Nacht des Jägers“von Charles Laughton). Als Martin Scorsese Anfang der 1990er-Jahre mit „Kap der Angst“ein Remake schuf, bei dem Gut und Böse miteinander verschwimmen, traf er eine clevere Entscheidung: Scorsese übernahm Herrmanns Musik aus dem Original. Dienstag, 3sat., 22.25 Uhr Arabeske Nochmal Henry Mancini, nochmal Gregory Peck, nochmal Filmklassiker. Diese Agenten-Komödie funktioniert vor allem wegen der guten Chemie zwischen Peck und Sophia Loren sowie der äußerst eleganten Inszenierung von Stanley Donen („Indiskret“). Freitag, BR-Fernsehen, 23.35 Uhr Five Easy Pieces – Ein Mann sucht sich selbst Aus der Ära des „New Hollywood“kennt jeder Filme wie „Easy Rider“, „Bonnie und Clyde“oder „Der Exorzist“. Weniger bekannt, aber auch ein Klassiker, ist der selten gezeigte „Five Easy Peaces“von Bob Rafelson („Wenn der Postmann zweimal klingelt“). Eine packende Charakterstudie über einen Außenseiter, für die Jack Nicholson eine Oscar-Nominierung erhielt. Bemerkenswert: „Five Easy Pieces“kommt ohne speziell für den Film komponierte Musik aus. Freitag, Servus TV, 01.05 Uhr