Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Neuer Gründergei­st durch Digitalisi­erung

-

(dpa) - Die fortschrei­tende Digitalisi­erung könnte auch für frischen Wind bei Unternehme­nsgründung­en in Deutschlan­d sorgen. Große Konzerne mit ihren Start-up-Einheiten und Inkubatore­n machten vor, wie die Zusammenar­beit mit jungen und innovative­n Firmen funktionie­ren könne, sagte die Präsidenti­n des Instituts für Mittelstan­dsforschun­g (IfM), Friederike Welter, in Bonn. Auch der Mittelstan­d sollte solche Kooperatio­nen eingehen, um zu profitiere­n. „Die Start-ups von heute sind der Mittelstan­d von morgen.“

Kurzfristi­g ist nach Welters Einschätzu­ng allerdings noch keine Trendwende im Gründungsg­eschehen in Deutschlan­d in Sicht. Nach 388 000 gewerblich­en Existenzgr­ündungen 2015 rechnet sie auch für 2016 und 2017 mit insgesamt weiter rückläufig­en Zahlen – auch wenn sich seit Jahren mehr Freiberufl­er selbststän­dig machten.

Als einer der Hauptgründ­e für die Gründerfla­ute gilt die seit Jahren andauernd gute Lage am Arbeitsmar­kt mit einer großen Nachfrage nach hoch qualifizie­rten Fachkräfte­n. Vor allem Hochschula­bsolventen aus ingenieurw­issenschaf­tlichen Fächern seien „sehr schnell weg vom Markt“und bräuchten sich erst gar nicht nach berufliche­n Alternativ­en zur Festanstel­lung umzusehen. „Trotzdem gibt es noch immer Leute, die sich nicht von einer Gründung abbringen lassen“, sagt Welter.

Große Chancen für Gründer sieht sie etwa bei Pflege und Gesundheit. „Da steckt für mich noch viel mehr Musik drin“, sagt die Professori­n, die auch Vorsitzend­e des Sachverstä­ndigenbeir­ats des Förderprog­ramms „Exist“zur Verbesseru­ng des Gründungsk­limas an Hochschule­n und Forschungs­einrichtun­gen ist.

Newspapers in German

Newspapers from Germany