Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Stadt und Gesundheitszentrum blicken auf wechselvolles 2017
Silvestersoiree in der Stiftskirche stimmt auf Jahreswechsel ein
- Die besinnliche Stunde am späten Silvesternachmittag in der Bad Buchauer Stiftskirche hat sich inzwischen zu einer schönen Tradition entwickelt. Kurz vor dem Jahreswechsel kamen Einheimische, aber auch viele Kur- und Feriengäste zu dieser Soiree zusammen, die von der Klangwerkstatt Bad Buchau musikalisch umrahmt wurde, um in Ruhe und Besinnlichkeit das alte Jahr ausklingen zu lassen.
Nach dem musikalischen Auftakt mit der festlichen Intrade von Johann Pezel durch die Musiker der Klangwerkstatt (Stadtkapelle Bad Buchau) unter Leitung von Klaus Widder begrüßte Diakon Hans Hirsche die zahlreichen Besucher in der weihnachtlich beleuchteten Stiftskirche. Hirschle hielt einen Rückblick aus Sicht der christlichen Kirchen, der eigentlich zufrieden stimmen könnte. Aber trotzdem gehe der Trend woanders hin, so Hirschle. Hätten sich 1990 noch 295 Männer zum Priester weihen lassen, seien es 2016 nur noch 58 gewesen. Auch die Zahl der Kirchenaustritte mit fast zwölf Millionen gebe Grund zur Besorgnis. Beim Blick in die Zukunft sieht Hirschle nach wie vor ein christliches Abendland, selbst wenn die Hälfte seiner Bewohner konfessionslos sein sollte und jeder zehnte ein Muslim.
Nach einem weiteren Musikstück („Highlights from Frozen“) richtete Bürgermeister Peter Diesch seine Worte an die Zuhörer. Für alle sei dies eine schöne Gelegenheit, sich Gedanken über das vergangene Jahr zu machen, eine kleine Bilanz zu ziehen sowie einen Ausblick auf das neue Jahr zu wagen. 2016 habe auch Bad Buchau nachhaltig geprägt, so Diesch. Das Flüchtlingsthema machte sich auch in der kleinen Stadt bemerkbar; das Gastronomie- und Hotelangebot habe sich leider stark reduziert; aber vieles wie Straßenbau, Tagespflegeeinrichtung, die Sanierung des Federseestadions und die Planungen für Bau-und Gewerbegebiete seien angegangen und auch erreicht worden. Auch kulturell hätten etliche Höhepunkte 2016 Bad Buchau ins Gespräch gebracht. Haushaltstechnisch werde sich 2017 wieder etwas entspannter darstellen und einige größere Baumaßnahmen könnten in Angriff genommen werden, stellte Diesch in Aussicht.
Ziel: „Gesundheitszentrum 4.0“
Auch im Gesundheitszentrum stehen große Veränderungen an, erklärte Geschäftsführer Walter Hummler. So soll zum Beispiel die Therapieplanung für die Patienten optimiert werden, organisatorisch steht das Thema „Gesundheitszentrum 4.0“an. Hier stehe man aber erst am Anfang, sagte Hummler. Auch baulich soll es weitere Veränderungen geben. Das Ärztehaus soll im zeitigen Frühjahr fertiggestellt und bezogen werden. Die Bauarbeiten für den neuen Thermalbadeingang beim Thermenparkplatz werden starten, das Gesudnheitszentrum investiert weiter in die Renovierung der Patientenzimmer und letztlich sollen im Kurzentrum, abhängig von einer externen Förderung, die Säle Bad Buchau und Seekirch sowie der Vorbereich überarbeitet werden.
Im Energiesektor sei kräftig investiert worden, so Hummler weiter. Ziel sei eine weitere Optimierung der Energie- und Wärmegewinnung unter guten Umweltbedingungen. Die komplette Neurologie im Haus 2 der Schlossklinik sei instandgesetzt worden. Damit starte das Gesundheitszentrum mit komplett besetzter ärztlicher Mannschaft – nicht selbstverständlich heute im Klinikbereich auf dem flachen Land – in ein erfolgversprechendes neues Jahr.
Der Jahreswechsel ist aus der Sicht von Pfarrerin Amrei Kleih eine gute Gelegenheit für die Gesamtansicht des Jahres: „Mit dem wöchentlichen Innehalten und Aufs-großeGanze-Schauen kämen wir besser durchs Jahr und würden nicht nur durch 364 Einzeltage hecheln, nicht nur von Sonntag zu Sonntag, von Silvester zu Silvester und könnten dabei die Wertschätzung, Liebe und Motivation erneuern.“
Beim Musikstück „Von guten Mächten wunderbar geborgen“konnten die Besucher mitsingen, bevor Diakon Hirschle das Segensgebet sprach und Gott um den Segen für die Anwesenden in der Stiftskirche bat.