Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Harald Philipp nimmt die Zuseher mit auf eine rasante Reise
„Flow“: Dokumentationsvortrag in Veringendorf zum Extrem-Mountainbiken
(sz) - Noch sind es fünf Monate bis zum Mountainbikevent in Veringendorf, am 7. Mai (Anmeldung läuft bereits). Doch um die Vorfreude zu schüren, präsentiert der Ausrichter, der TV Veringendorf, am Samstag, 14. Januar, um 20 Uhr, im Gemeindesaal einen Live-Vortrag zum Thema „Flow“von Harald Philipp.
Es ist die multimediale Reise in den Kopf des begeisterten Mountainbikers Harald Philipp, den vor allem das spielerische Radfahren auf gefährlichen Pfaden reizt. Der Multimedia-Vortrag besteht aus zehn Filmen, die Harald Philipp mit spannenden Erlebnisgeschichten und Anekdoten untermalt. Die Bilder zeigen Luftaufnahmen, Helmkameras zeigen Trails aus Biker-Perspektive, Zeitlupen halten die schönsten Momente fest. Mit Humor und Selbstironie erklärt Philipp, was ihn seit 20 Jahren an sein Mountainbike fesselt.
Der Mountainbiker führt das Auditorium zu den außergewöhnlichsten Bike-Regionen Europas. Auf Island erkundet er entlegene Vulkanwüsten, in den Dolomiten befährt er abgründige Klettersteige. Aber Philipp entführt die Zuschauer auch in deutsche Wälder und in ein verlassenes Bergdorf in den französischen Seealpen. Der Vortrag zeigt dabei nicht nur seine Perspektive auf Mountainbiking, in „Flow“kann sich jeder Naturliebhaber und auch ein Nicht-Biker wiederfinden.
„Flow“zeige, so Philipp in einer Erklärung, warum man nie mit dem Spielen aufhören sollte, warum das Bauchgefühl besser steuern könne als das Bewusstsein. und warum Neugier zu Höchstleistung treibe und geteilter Fahrspaß doppelter Fahrspaß sei: „Flow“– das fließende Bewusstsein sei ein Zustand, in dem alle Schwere, alle Sorgen, Ängste und Nöte von einem abfielen – ein bisschen frei nach Reinhard Mey. Flow bedeute Schwere und Leichtigkeit zu bewältigen, zeige die Lust am Biken, das Mountainbiking als Bergsport und wie man auf die Idee komme, sein Fahrrad auf den Gipfel zu tragen, um auf steilen Pfaden abzufahren.
Philipp fährt Klettersteige
In seinem Vortrag erklärt Harald Philipp die Faszination des Bike-Bergsteigens. Aufwendig produzierte Filme und Fotos nehmen den Zuseher mit in die beeindruckenden Gebirgsgruppen der Alpen. Zwischen den Dolomiten, Tirol und dem Matterhorn erfährt der Zuseher nicht nur, wie es sich anfühlt, Klettersteige zu befahren, sondern auch der Spaß und das Lachen kommen nicht zu kurz. Philipps Sport lässt keinen Fehler zu. Seine Disziplinen sind Abenteuertouren und Gipfelbefahrungen, seine Radwege sind Pfade und Klettersteige, und seine Ergebnislisten sind Gipfelbücher. Wo Harald Philipp mit dem Bike noch fährt, da fürchtet sich manch einer schon zu Fuß. Der Bikeprofi trägt sein Mountainbike auf hohe und steile Gipfel und versucht, bergab so viel abzufahren wie nur möglich – was aufgrund seines überragenden Fahrkönnens möglich ist. „Auf einem solchen Weg hast du einfach keinen Versuch, da gibt es nur ja oder nein, können oder nicht können, ein fahren oder es nicht fahren und absteigen“, sagt Harald Philipp.
Seine Biografie und sein Leben als Profi-Gustobiker wird mit viel Ironie vermittelt. „Bike-Bergsteigen“zeigt eine moderne Perspektive auf Bergsport. Die knapp zwei Stunden sollen neben Mountainbikern auch alle Naturliebhaber und Bergfreunde ohne Rad ansprechen. Philipp verankert das Bike-Bergsteigen im Alpinismus, denn hier geht es weder um Zeit noch um objektiv bewertete Schwierigkeit. Vielmehr soll es – nach Meinung Philipps – um die Faszination Bergwelt gehen, bei der neben der sportlichen Herausforderung auch das Miteinander, der Weg und nicht zuletzt der Einklang mit der Natur im Vordergrund stehen. Von Globetrotter erhielt Philipp für seine Tätigkeit und die Dokumentation die Auszeichnung Globevision für herausragende Vortragsleistungen.