Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Polizist zu werden war Kindheitswunsch
Timo Hagenmaier, Leiter des Polizeireviers Riedlingen, stellt sich den Fragen der SZ
- Es gibt Menschen, die kennt man dem Namen nach. Weil sie ein Amt bekleiden, ehrenamtlich engagiert sind oder weil sie einfach in der Öffentlichkeit stehen. Und manche von ihnen würde man gerne ein bisschen näher kennenlernen. In der Serie der Schwäbischen Zeitung Riedlingen stellen wir Menschen aus dem Verbreitungsgebiet Fragen, die nichts mit ihren Beruf oder ihrer Tätigkeit zu tun haben. Heute hat sich Timo Hagenmaier, der Leiter des Polizeireviers Riedlingen, den Fragen der SZ gestellt.
Was war Ihr Berufswunsch als Kind?
Mein Vater war ebenfalls Polizeibeamter. Als ich nach der Schule die Wahl hatte einen Ausbildungsplatz beim Finanzamt oder der Polizei anzutreten, folgte ich nicht dem väterlichen Rat, sondern meinem durchgehenden Kindheitswunsch und ging zur Polizei.
Welches Ereignis hat Sie am meisten beeindruckt?
Als die Amoklage in Winnenden anlief, war ich im Führungs- und Lagezentrum der ehemaligen Polizeidirektion Göppingen und schickte unsere Streifen in Richtung Esslingen/ Nürtingen, weil dort eine verdächtige Person gesichtet wurde. Fast alle der Stimmen am Funk der Dienstfahrzeuge kannte ich persönlich und konnte nur hoffen ihnen wieder gesund zu begegnen.
In welcher Epoche würden Sie gerne leben?
Besser als in der Gegenwart kann es nicht sein, also bleibe ich. Ich befürchte nur, dass das Gros der Gesellschaft unser gutes Leben zu wenig schätzt. Das wird sich vielleicht in der Zukunft gegen uns richten, doch niemand dreht das Rad der Zeit dann wieder zurück.
Wann haben Sie sich zum letzten Mal so richtig gefreut?
Als mich ein guter Freund aus Jugendtagen unerwartet anrief. Wir trafen uns spontan bei sonnigem Wetter und schwelgten in lustigen wie – zugegeben aus heutiger Sicht – manchen peinlichen Erinnerungen.
Welches Buch liegt auf Ihrem Nachttisch?
Im Bett werde ich zu schnell müde, um ein Buch zu lesen. Aktuell lese ich aber ein Fachbuch zur Führungslehre und bevorzuge Literatur und Journale zu Sachthemen. Für Romane fehlt mir vermutlich die Fantasie.
Welchen Film können Sie immer wieder anschauen?
Da habe ich keinen Favoriten. Ich bin offen für Dokumentations-, Science Fiction-, Actionfilme und Reportagen.
Verraten Sie uns Ihren Lieblingsplatz? Und warum sind Sie gerne dort?
Einen einzelnen Platz habe ich nicht, weil ich gerne zwischen verschiedenen Eindrücken wechsle. Ruhige Spaziergänge in freier Natur mit eingeplantem Kaffee und Kuchen finden aber immer meine Zustimmung.
Wem würden Sie gerne mal so richtig die Meinung sagen?
Für meine Meinung trete ich – wo zweckmäßig – immer ein. Im Sinne der Frage einem die Meinung „geigen“würde bei denen, die mir in den Sinn kommen, sowieso nichts mehr nützen.
Was möchten Sie in Ihrem Leben unbedingt noch machen?
Gesund und mit meiner aktuellen Ehefrau verheiratet bleiben (meine ich wirklich so). Ansonsten passt alles soweit.
Wenn Sie einen Tag lang jemand anders sein könnten, wären Sie …
Diese Frage hat sich und wird sich für mich nicht stellen. Ich bin voll zufrieden. Perfekt ist das Leben nie.