Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Geheimrat beleuchtet Stadtgeschichte aus österreichischer Sicht
Tourismusbetriebsgesellschaft (Tbg) Bad Saulgau bietet neue historische Stadtführung mit Michael Skuppin an
(sz) - Als Stadtbarde ist Michael Skuppin schon seit einigen Jahren bei vielen Einheimischen und Gästen in Bad Saulgau gleichermaßen bekannt und beliebt. Doch jetzt schlüpft der Bad Saulgauer Künstler und oberschwäbische Tausendsassa im Auftrag der Tourismusbetriebsgesellschaft (Tbg) und anlässlich des Jubiläums „50 Jahre Oberschwäbische Barockstraße“in eine neue Rolle: Als Josephus Innozenz Freiherr von Falkenstein, Geheimrat in kaiserlichem Auftrag, beleuchtet er die Stadtgeschichte aus österreichischer Sicht.
Hintergrund: Bad Saulgau an der Oberschwäbischen Barockstraße gehörte in eben jener Epoche des Barocks zu Vorderösterreich. Wenngleich nur noch die Statue der MariaTheresia unweit der St. Johanneskirche in Bad Saulgau und die rot-weißroten Fensterläden am Wächterhaus in der Hauptstraße an die österreichische Herrschaft erinnern, so war diese Zeit doch mehr als ein halbes Jahrtausend lang überaus prägend für die Stadt.
Und so ist die Figur des Geheimrats zwar als solche frei erfunden, aber nicht ohne historischen Kontext. „Da gibt es beispielsweise den späteren Kaiser Joseph II., der als junger Mann und Thronfolger unter dem Pseudonym ,Graf von Falkenstein‘ inkognito durch Europa gereist ist, um sich einfach vor Ort ein Bild der jeweiligen Länder und Leute zu machen“, sagt Stadtbarde Michael Skuppin.
Als Freiherr von Falkenstein
Diesem Vorbild folgend reist nun Josephus Innozenz Freiherr von Falkenstein um 1790 durch die vorderösterreichischen Lande gen Sulgen, um über Gott (Franziskaner) und die (österreichische) Welt zu schwadronieren.
Und so bekommen des Geheimrats Gäste an geschichtsträchtigen Orten in Bad Saulgau weltpolitische Krisen, drohende Kriegsgefahr gepaart mit jeder Menge lokalem Ärger in bestem österreichischem Duktus serviert. Ein historischer Bogen von der großen Welt- zur regionalen Stadtgeschichte, den Skuppin gekonnt, gewitzt und geistreich spannt und der gefällt: „Es war sehr interessant und ich habe wieder viel Neues aus der Geschichte Bad Saulgaus erfahren“, sagte eine Teilnehmerin, während einem anderen Gast das „Theatralische“an der neuen Stadtführung gefiel.
Mehrere Monate historische Materialrecherche, intensive und gleichsam erfolgreiche textile Bemühungen um das Äußere des Freiherrn und nicht zuletzt zahlreiche Proberunden durch die Stadt liegen hinter Michael Skuppin, respektive Josephus Innozenz Freiherr von Falkenstein. Interessierte können ihn ab sofort über die Tbg buchen. Weitere Informationen sowie Möglichkeiten zur Buchung für die neue historische Stadtführung mit Michael Skuppin gibt es bei der Tourist-Info Bad Saulgau unter Telefon 07581/200 90 oder im Internet unter www.bad-saulgau.de/ tourismus.