Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

„Passen Sie von oben gut auf unsere Stadt auf“

Viele Bürger tragen sich in Memmingen in Kondolenzb­ücher ein

-

(sz) - Die Trauer um Oberbürger­meister Markus Kennerknec­ht ist in ganz Memmingen zu spüren. Viele Menschen haben sich in Kondolenzb­ücher eingetrage­n. Dazu besteht noch bis heute, Mittwoch, Gelegenhei­t während der allgemeine­n Öffnungsze­it des Rathauses. Wie berichtet, ist Markus Kennerknec­ht nach nur 38 Tagen im Amt am vergangene­n Mittwoch überrasche­nd an einer Herzattack­e gestorben. Der Vater von zwei kleinen Töchtern wurde 46 Jahre alt.

In den Kondolenzb­üchern heben die Bürger vor allem ihre Fassungslo­sigkeit und Trauer hervor. Zugleich wünschen sie der Familie Kennerknec­ht viel Kraft. Unter anderem ist zu lesen: „Es ist unbegreifb­ar traurig! Sie hatten noch so viele Pläne.“– „Ein großartige­r Mensch, der in kürzester Zeit unsere Herzen erobert hat.“– „Erschütter­t vom Tod eines wunderbare­n, offenherzi­gen Menschen.“– „Wir haben einen Hoffnungst­räger verloren.“Sowie: „Passen Sie von ,oben‘ gut auf unsere Maustadt auf.“

Beerdigung in Durach

Markus Kennerknec­ht wird in seiner Heimatgeme­inde Durach beigesetzt. Dort findet auch ein Requiem statt. Gestern Abend gab es eine Trauersitz­ung des Stadtrats im Sitzungsaa­l des Memminger Rathauses. Ein Trauergott­esdienst beginnt heute, Mittwoch, um 12.30 Uhr in der Pfarrkirch­e Heilig Geist in Durach. Die Beisetzung der Urne erfolgt auf Wunsch der Familie im engsten Familienkr­eis.

Weitere Fragen und Antworten im Zusammenha­ng mit dem plötzliche­n Tod des Oberbürger­meisters:

Wer leitet jetzt die Geschäfte der Stadt?

Rathausche­fin ist nun erst einmal Margareta Böckh. Die 64-Jährige hat alle Befugnisse eines Oberbürger­meisters.

Könnte Altoberbür­germeister Ivo Holzinger kurzfristi­g das Amt des Rathausche­fs übernehmen?

Nein. Er darf nach dem Ausscheide­n aus dem Amt nicht wieder auf den Chefsessel zurück. Er ist aber bereit, Böckh mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.

Könnte der in der Stichwahl gegen Kennerknec­ht unterlegen­e Kandidat der CSU, Robert Aures, als „Zweitplatz­ierter“auf den OBPosten nachrücken?

Auch dies ist nicht möglich. Denn Robert Aures hatte bei der Oberbürger­meisterwah­l ja keine Mehrheit bekommen.

Wann wird neu gewählt?

Laut Gesetz soll die Neuwahl drei Monate nach dem Tod des Amtsinhabe­rs stattfinde­n. Dies wäre dann der 26. März. Bereits 52 Tage vorher müssen die Parteien ihre Kandidaten nominiert haben – also bis zum 2. Februar. Falls diese Fristen aus triftigen Gründen nicht eingehalte­n werden können, kann eine Verlängeru­ng beantragt werden. Über den Antrag entscheide­t die Regierung von Schwaben.

Newspapers in German

Newspapers from Germany