„Ich will wieder um den Titel spielen“

- Der Jahreswechsel ist die Zeit für Rückblicke, Bilanzen, Wünsche und neue Pläne. Die SZ hat bekannte Gesichter aus den Gemeinden gefragt, wie ihr persönlicher Blick auf 2016 und 2017 ausfällt. In Ratzenried hat Melanie Kräuter mit Melanie Leupolz gesprochen. Die Fußball-Nationalspielerin hat 2016 bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro mit ihrer Mannschaft die Goldmedaille gewonnen.

Welche Bilanz ziehen Sie zum vergangenen Jahr? Was waren Ihre persönlichen Höhepunkte?

Das Jahr hat sportlich nochmal alles getoppt. Mit Bayern konnten wir den Meister-Titel verteidigen, worüber wir uns riesig gefreut haben. Dass wir danach mit der Nationalmannschaft in Rio die Goldmedaille geholt haben, ist kaum in Worte zu fassen. Mit dem Olympiasieg ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Es ist sicherlich der bisher größte Erfolg meiner Karriere.

Was lief nicht so gut?

Für mich persönlich liefen die vergangenen beiden Monate nicht gut. Ich habe mir Anfang November einen Innenbandriss und Einriss des Innenmeniskus im rechten Knie zugezogen. Deshalb war ich in den letzten Spielen des Jahres 2016 zum Zuschauen verdammt.

Welches Ereignis aus Ihrer Heimatgemeinde hat Sie besonders bewegt oder erfreut? Welches Ereignis hat Sie weltweit am meisten bewegt?

Der Empfang bei meinem Heimatverein, dem TSV Ratzenried, nach dem Olympiasieg war für mich ein ganz beeindruckender Moment. Ich kannte fast jeden persönlich, viele haben ihren Teil dazu beigetragen, dass ich nun diese Erfolge feiern kann. Die Freude und echte Anteilnahme der Menschen dort zu sehen, war wahnsinnig schön. Ich hatte das Gefühl, dass ich an diesem Tag die Goldmedaille mit meiner Heimat teilen konnte. Das hat mich bewegt. Weltweit haben mich allerdings die vielen Anschläge betroffen und auch nachdenklich gemacht.

Wie haben Sie Weihnachten und den Jahreswechsel gefeiert?

Ganz ruhig und entspannt im Kreise meiner Liebsten.

Was wünschen Sie sich für 2017?

Zunächst einmal wünsche ich mir, Anfang des Jahres schnellstmöglich wieder richtig fit zu werden, um dann wieder voll angreifen zu können. Und dann hoffe ich, dass wir mit Bayern in allen drei Wettbewerben – also in der Meisterschaft, im Pokal und auch in der Champions League – bis zum Ende eine gewichtige Rolle mitspielen können. Ich will wieder um Titel spielen. Das gilt auch für die Nationalmannschaft, mit der wir im Sommer die EM in den Niederlanden spielen.

Haben Sie ein Lebensmotto? Und wenn ja, welches?

Nein.

Was macht Sie glücklich?

Schokolade. Die gönne ich mir aber nur ganz selten.