Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Mehr als nur bunte Kostüme und ein bisschen Pfeilchenwerfen
(falx) - Jede Menge Party, Rekord-TV-Quoten und großer Sport – ja wirklich Sport. Nicht etwa Kneipensport oder sonst eine gern genutzte, und doch so falsche Formulierung. Die WM der fliegenden Pfeile ist Geschichte, Dominator Michael van Gerwen (mittleres Bild) Weltmeister und dennoch ist dieses Jahr vieles anders als noch vor wenigen Wochen.
Darts ist spätestens diesen Winter auch in Deutschland zu einem Massenphänomen geworden. Nicht nur im TV, wo bei Sport1 in der Spitze 1,95 Millionen Zuschauer das Finale zwischen dem Niederländer und Gary Anderson einschalteten. Auch im Londoner Alexandra Palace, dem legendären Ally Pally, sind deutsche Sprechchöre normal geworden. Etwas mehr als zehn Prozent der 66 000 verkauften Tickets sollen nach Deutschland gegangen sein. Und diese, meist gut gelaunten, witzig verkleideten Fans sahen nicht nur einen Präzisionssport auf Rekordniveau, sondern erlebten auch, warum immer mehr Menschen diesen Sport lieben: das Duell Mann gegen Mann, die Jubelschreie beim Maximum – der 180 – und Spannung bis zum Schluss, wenn die Darts auf die acht Millimeter breiten Felder treffen.
Doch nun ist keineswegs für ein Jahr Pause. Mehrmals im Monat gibt es große Turniere, die teilweise auch im TV übertragen werden. Ganz Eilige kommen bereits am Wochenende bei der „Promi-Darts-WM“auf ihre Kosten. Im Team mit den Profis lassen unter anderem Tim Wiese, Reiner Calmund und Lothar Matthäus die Pfeile fliegen.