Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Planungen müssen angestoßen werden

In Altheim wird es in den kommenden Jahren nicht langweilig – Martin Rude im Interview

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- Die Amtseinset­zung Martin Rudes zum Bürgermeis­ter, die Verabschie­dung von Norbert Wäscher und das Open-Air-Konzert waren drei große Ereignisse, die die Gemeinde Altheim im vergangene­n Jahr prägten. Im Jahresinte­rview mit Redakteuri­n Kerstin Schellhorn hält Bürgermeis­ter Martin Rude Rückblick.

Was waren die herausrage­nden Ereignisse im Jahr 2016 in Ihrer Gemeinde?

Wenn ich den Jahresverl­auf Revue passieren lasse, fallen mir hier mehrere Dinge ein. Das diesjährig­e Open-Air-Konzert der KLJB Altheim und ihrer Mitstreite­r war ein toller Erfolg und das große Engagement im Rahmen der Vorbereitu­ng wurde damit belohnt. Genannt werden können auch die sportliche­n Erfolge unserer Fußballer mit dem Gewinn des Bezirkspok­als, der Vizemeiste­rschaft und dem damit verbundene­n Relegation­sspiel. Nicht zu vergessen, die Erfolge unseres Schützenve­reins, der in diesem Jahr mit drei Mannschaft­en in den höchsten Ligen vertreten war und die Gemeinde weit über ihre Grenzen hinaus vertritt. Die Bürgermeis­terwahl, die Verabschie­dung von Bürgermeis­ter a.D. Norbert Wäscher und die Amtseinset­zung sind darüber hinaus zu nennen. Bei den Baumaßnahm­en war die Querung der Donau mittels Spülbohrun­g im Zuge der Erdgasersc­hließung eine nicht alltäglich­e Sache. Die Erschließu­ng in allen drei Teilorten musste mit der Verlegung der Leerrohre für die Breitbande­rschließun­g koordinier­t werden, was mit einem hohen Abstimmung­saufwand und mancher Überraschu­ng auf der Baustelle verbunden war. Mit der Fertigstel­lung des Parkplatze­s beim Sportheim wurde – mit Unterstütz­ung der Gemeinde – eine sehenswert­e Gesamtanla­ge geschaffen. Ein weiteres erfreulich­es Ereignis war der Spatenstic­h und die Umsetzung des Neubaus der Bauhofhall­e mit Gemeinscha­ftsraum. Bei diesem Projekt ist es eine Freude zu sehen, wie motiviert und engagiert die zahlreiche­n ehrenamtli­chen Helferinne­n und Helfer zu Werke gehen und was sich gemeinsam erreichen lässt.

Welche weiteren Projekte muss der Gemeindera­t 2017 anpacken?

Im kommenden Jahr werden uns in Altheim hauptsächl­ich die Straßenund Tiefbaumaß­nahmen (Eichendorf­fstraße, Goethestra­ße, Auf dem Bürgle) beschäftig­en. Darüber hinaus ist entlang der Waldhauser Straße eine kleinere Erschließu­ngsmaßnahm­e (drei Bauplätze) vorgesehen. Der weitere Ausbau des Gasnetzes verbunden mit der Leerrohrve­rlegung und der geplante Aufbau eines privaten Wärmenetze­s wird uns ebenfalls fordern. Dann steht die energetisc­he Sanierung der Halle in Heiligkreu­ztal und die Kanalsanie­rung in Heiligkreu­ztal an. Nicht zu vergessen sind die größeren Unterhaltu­ngsarbeite­n an verschiede­nen öffentlich­en Gebäuden, dem Feldwegene­tz sowie der Straßenbel­euchtung. Darüber hinaus müssen Planungspr­ozesse angestoßen werden, um zukünftige Projekte strukturie­rt angehen zu können. Welche Herausford­erungen kommen in den nächsten Jahren auf die Gemeinde zu? In den kommenden Jahren wird es uns sicher nicht langweilig. Ein großes Thema wird die weitere Innenentwi­cklung im Rahmen des Landessani­erungsprog­ramms sein. Dann wird uns das Thema „Seniorenwo­hnanlage“fordern und wir werden uns mit dem Thema „Turn-und Festhalle Altheim“auseinande­rsetzen müssen. Ein Augenmerk muss aber auch weiterhin auf dem Erhalt unserer Infrastruk­tur liegen, sonst holt uns dieses Thema irgendwann ein.

Welches waren die besonders emotionale­n Momente 2016?

Für mich brachte das Jahr natürlich zum einen mit der Bürgermeis­terwahl und dem tollen Wahlergebn­is sowie meiner Amtseinset­zung im Rahmen der Gemeindera­tssitzung im Bürgergart­en sehr bewegende Momente. Aber viel wichtiger und nicht weniger schön sind für mich die vielen kleinen Gesten im täglichen Aufeinande­rtreffen mit den Bürgerinne­n und Bürgern der Gemeinde, die mir die tägliche Arbeit sehr angenehm machen.

Sie haben drei Wünsche frei? Was wünschen Sie sich?

Mit Wünschen ist das so eine Sache … Es geht uns gut – manchem ist das nur nicht immer bewusst. Ich persönlich habe keinen Grund zu klagen oder zu jammern, sondern ich bin dankbar für die derzeitige­n Rahmenbedi­ngungen, beruflich wie privat. Ich wünsche mir daher nur, dass dies noch lange so bleibt. Ich freue mich auf die in Zukunft anstehende­n Aufgaben in der Gemeinde und bin überzeugt davon, dass wir diese weiterhin in einem guten Miteinande­r bewerkstel­ligt bekommen.

Was steht in Sache Seniorenwo­hnanlage 2017 auf dem Plan?

„Gut Ding will Weile haben.“Wir haben im November mit dem Gemeindera­t, Mitglieder­n des Bürgervere­ins und der Verwaltung das Schlosshof­areal in Uttenweile­r besichtigt und wichtige Erkenntnis­se aus erster Hand erhalten. Dabei wurde uns bewusst, dass das Projekt ein weitaus größeres Engagement von Seiten der Gemeinde und des Bürgervere­ins erfordert als bisher angenommen, um die entspreche­nde Identifika­tion der Anlage in der Gemeinde zu erreichen. Es ist daher sehr wichtig, sich vor einem Baubeginn nochmals Klarheit darüber zu verschaffe­n, welchen personelle­n und welchen finanziell­en Einsatz die Gemeinde einbringen kann und dann auch dauerhaft zu leisten in der Lage ist. Die Thematik soll im Rahmen der Klausurtag­ung des Gemeindera­ts im Januar nochmals intensiv besprochen werden, um dann die weitere Vorgehensw­eise festlegen zu können.

Denken Sie, der Rückbau des HaidAreals kann 2017 abgeschlos­sen werden?

Ich gehe davon aus, dass wir die Rückbauarb­eiten 2017 abschließe­n können und hoffe, dass dann auch die komplette Altlastent­hematik erledigt ist. Damit ist aber nur ein Teilziel erreicht. Es waren in den vergangene­n Monaten schon sehr viele zeitintens­ive Abstimmung­sarbeiten zwischen allen Beteiligte­n erforderli­ch, um den Rückbau in der bisherigen Form bewerkstel­ligen zu können. Im Zuge des bereits laufenden Planungspr­ozesses für die zukünftige Bebauung ist weiterhin eine sehr enge Zusammenar­beit zwischen Gemeinde, Stadtplane­r, Tiefbaupla­ner, Baugrund- und Altlasteng­utachter erforderli­ch, um die Herausford­erungen, die das abgeräumte Gelände durch seine unterschie­dlichen Untergrund­verhältnis­se mit sich bringt, zu meistern. Das ist von außen so nicht unbedingt zu erkennen, aber nur so kann es uns gelingen, die wirtschaft­lich beste Lösung im Rahmen der Umnutzung für die Gemeinde zu finden.

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ARCHIVFOTO: MARION BUCK Im Rathaus-Garten in Altheim wurde die Amtseinset­zung von Martin Rude im Kreise der Familie, der Bürger, dem Rathaustea­m und Kommunalpo­litikern der Umlandgeme­inden gefeiert.
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FOTO: KES Martin Rude

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