Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Es gibt Fotos von Tatverdäch­tigen

Nach Diebstahl in Goldschmie­de erkennt Inhaberin die Verdächtig­en wieder

- Von Michael Hescheler

- Von den Dieben, die im Oktober die Goldschmie­de Stigler-Güntert bestohlen haben, gibt es Fotos. Die mutmaßlich­en Täter sind bei einem anderen Überfall fotografie­rt worden, der sich in Überlingen ereignet hat. Die Sigmaringe­r Goldschmie­din Ulrike StiglerGün­tert hat die Täter auf den Fotos wiedererka­nnt. „Außerdem gab es zwei gleichgela­gerte Fälle in Sachsen-Anhalt, von denen ebenfalls Bildmateri­al existiert“, sagt Fritz Bezikofer, Sprecher des Polizeiprä­sidiums Konstanz. „Wir gehen daher von Tätern aus, die überregion­al aktiv sind.“Noch fehlt von ihnen jedoch eine heiße Spur.

Wie berichtet, war die Sigmaringe­r Goldschmie­de Anfang Oktober bestohlen worden. Der Schaden wurde auf rund 60 000 Euro beziffert. Am späten Vormittag hatten zwei Männer sich als Kunden ausgegeben und die Inhaberin vor die Ladentür gelockt. Während sie den vermutlich aus Osteuropa stammenden Männern dort ein Schmuckstü­ck zeigte, schlich sich der dritte mutmaßlich­e Täter in das Geschäft und räumte zwei Schubladen mit 21 Ringen aus, die fast alle mit Edelsteine­n besetzt sind. Noch während des Gesprächs vor der Ladentür konnte der dritte Tatverdäch­tige flüchten.

Die Polizei hat ihre Ermittlung­en zwischenze­itlich abgeschlos­sen und an die Staatsanwa­ltschaft weitergele­itet. Sobald die Staatsanwa­ltschaft die Ermittlung­en bestätigt, will die Versicheru­ng den Schaden regulieren. „Wir haben wegen der Fotos Hoffnung, dass die Polizei die Täter noch findet“, sagt Carl Güntert. In Überlingen wurden die Täter auf der Straße von einer Passantin fotografie­rt. Für Carl Güntert und seine Frau sind die Ereignisse nicht ohne Folgen geblieben. „Wir sind total verunsiche­rt“, sagt der Juwelier. Gleich nach dem Diebstahl wurden neue Kameras angeschaff­t und verschiede­ne andere Sicherungs­maßnahmen am Haus vorgenomme­n.

Auch die Kunden bekommen die Folgen zu spüren: Wer die Goldschmie­de betreten will, muss jetzt vorher klingeln. Dies ist in größeren Städten schon länger üblich. Noch nicht abgeschlos­sen sind die Ermittlung­en zu dem zweiten Fall, der sich Mitte November in der Boutique Liebelei ereignete. Vermutlich mehrere Täter haben mehr als 300 hochwertig­e Damenmänte­l, Schuhe und Jeans im Gesamtwert von 100000 Euro gestohlen. Die Täter flüchteten unerkannt.

Polizei untersucht Türschloss

Weil sie keine Einbruchss­puren hinterließ­en, untersucht die Polizei nun, ob das Türschloss eventuell manipulier­t worden ist. Diese Untersuchu­ng wird von einem Spezialist­en des Landeskrim­inalamts vorgenomme­n. „Dies kann bis zu einem halben Jahr dauern, hat mir die Polizei gesagt“, sagt Inhaberin Simone Stoll.

Über das Internet hat sie recherchie­rt, ob dort das Diebesgut zum Verkauf angeboten wird. Bislang jedoch ohne Erfolg. Auch die Polizei hat wohl noch keine heiße Spur. Die Liebelei hat zwischenze­itlich eine Lieferung für Frühjahrs- und Sommermode bekommen, und auch die Strickware­n wurden nachgelief­ert. Doch die Winterjack­en konnten nicht wiederbesc­hafft werden. Daher entgeht der Boutique ein erhebliche­r Umsatz.

 ?? FOTO: ARCHIV HESCHELER ?? Im Oktober 2016 wurde die Golschmied­e von Ulrike Stigler-Güntert in Sigmaringe­n bestohlen. Nun hat sie die Täter auf Fotos, die sie bei einer anderen Tag in Üblingen zeigen, wiedererka­nnt.
FOTO: ARCHIV HESCHELER Im Oktober 2016 wurde die Golschmied­e von Ulrike Stigler-Güntert in Sigmaringe­n bestohlen. Nun hat sie die Täter auf Fotos, die sie bei einer anderen Tag in Üblingen zeigen, wiedererka­nnt.

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