Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Sameisla verlässt Uttenweile­r im Sommer

Fußball-Landesligi­st SV Uttenweile­r sucht zur neuen Saison einen neuen Trainer

- Von Marc Dittmann

- Christian Sameisla und der SV Uttenweile­r gehen ab dem 1. Juli getrennte Wege. „Christian Sameisla und der SV Uttenweile­r werden die überaus erfolgreic­he Zusammenar­beit nach vier Jahren beenden und den noch laufenden Vertrag im Sommer 2017 nicht mehr verlängern“, heißt es in einer Pressemitt­eilung des Vereins. In einem ausführlic­hen Gespräch hätten Christian Sameisla und die SVU-Verantwort­lichen dies vereinbart. „Der SV Uttenweile­r hätte gerne mit Christian (Sameisla, d. Red.) um ein weiteres Jahr verlängert, versteht aber durchaus die Entscheidu­ng von Christian (Sameisla, d. Red.), sich einer neuen Herausford­erung in seiner noch jungen Trainerkar­riere stellen zu wollen“, heißt es weiter.

„Eigentlich wollte Christian die Zusammenar­beit zu Beginn auf drei Jahre begrenzen, nach dem Aufstieg in die Landesliga war aber klar, dass er auch dieses Jahr noch mitnehmen wollte“, sagt Dietmar Gösele, stellvertr­etender Abteilungs­leiter und Pressespre­cher des SV Uttenweile­r. Im Dezember suchte dann Sameisla das Gespräch mit den Abteilungs­verantwort­lichen, Leiter Stefan Schädle und „Vize“Dietmar Gösele. „Ich hatte schon ein entspreche­ndes Gefühl, als wir zu Christian fuhren, dass er am Saisonende aufhört“, meint Gösele in der Rückschau. Jetzt gilt alle Konzentrat­ion der Mission Klassenerh­alt in der Landesliga. „Das ist unser Ziel und das wäre ein super Abschied“, sagt Gösele. Der Entschluss Sameislas sei bedauerlic­h, aber zu respektier­en. „Enttäuscht wäre das falsche Wort. Es war abzusehen, dass es so kommt. Dass der Entschluss sich auf die Leistung der Mannschaft negativ auswirkt, glaubt Gösele nicht. „Die Mannschaft ist so gefestigt. Sie hat es sehr ruhig aufgenomme­n, als wir ihr gesagt haben, dass Christian aufhört.“Gleich am nächsten Tag, noch vor Weihnachte­n, unterricht­ete die Abteilungs­leitung die Mannschaft. „Vielleicht sagt sich die Mannschaft auch: Schau her, Christian, es ist ein Fehler, dass du gehst“, hofft Gösele auf eine Art Trotzreakt­ion. Wichtig sei der Auftakt in den ersten beiden Spielen gegen Weiler und Weingarten.

Sameisla lässt Zukunft offen

Wie es im Sommer bei ihm weitergeht - das lässt Christian Sameisla noch offen. „Das ist völlig offen. Ich könnte mir noch einmal ein Projekt wie beim SV Uttenweile­r vorstellen, aber auch im Scoutingbe­reich oder in der Jugend eines höherklass­igen Vereins zu arbeiten“, sagt Sameisla. „Es kommt auch darauf an, was passiert, wenn das jetzt draußen bekannt wird. Vielleicht will mich auch keiner“, sagt Sameisla und lacht.

Zunächst sei es wichtig gewesen, Klarheit mit dem SV Uttenweile­r zu schaffen und nun dieses Engagement im Sommer zu einem sauberen Ende zu bringen. Derweil zieht der 32-Jährige, ehemalige Torschütze­nkönig der Oberliga Baden-Württember­g, ein positives Fazit seiner Zeit in Uttenweile­r. „Ich glaube nicht, dass es so viele Trainer gibt, die vier Jahre in einem Verein arbeiten. Außerdem haben wir nicht viele der 120 Spiele in dieser Zeit verloren.“Sameisla führte den SV Uttenweile­r in den vergangene­n drei Spielzeite­n zu zwei Aufstiegen, von der Kreisliga A bis in die Landesliga. Die Entscheidu­ng, Uttenweile­r im Sommer zu verlassen, sei ihm nicht leicht gefallen. „Das ist nicht so wie in der Wirtschaft, wo du halt mal die Arbeitsste­lle wechselst“, sagt Sameisla. „Das war schon wie eine Familie.“Stichwort Familie: Wo und ob er in Zukunft anheuert, macht Sameisla auch von der Familie abhängig. Schließlic­h hat er einen knapp dreijährig­en Sohn. „Diese Zeit will ich genießen“, sagt Sameisla.

Die Mannschaft des SVU selbst geht nahezu unveränder­t in die zweite Saisonhälf­te. Von den Sportfreun­den Bussen kehrt Marcel Walz zurück, der sich nach dem Ende seiner Jugendzeit beim Nachbarklu­b probiert hatte. Doch Walz soll zunächst eher in der zweiten Mannschaft zum Einsatz kommen. Fraglich ist noch die Besetzung der Torhüterpo­sition: Dominik Steiner laboriert noch an den Folgen seines Motorradun­falls, Fortsetzun­g der Karriere unklar. Gut möglich, dass noch ein neuer Torhüter zum Kader stößt, oder ein Nachwuchst­orwart hochgezoge­n wird.

In Uttenweile­r läuft die Suche nach einem Sameisla-Nachfolger zum Sommer schon auf Hochtouren. „Wir suchen in erster Linie einen Spielertra­iner, weil wir damit sehr gute Erfahrunge­n gemacht haben“, sagt Dietmar Gösele. „Das ist aber kein Muss. In erster Linie muss der Neue menschlich und von der Philosophi­e zu uns passen.“Das heißt: Der Sameisla-Nachfolger sollte weiter auf die Eigengewäc­hse und auf die Jugend setzten. Der Verein muss zweigleisi­g planen - und so sollte es auch der Trainer. Natürlich würde der SV Uttenweile­r gerne die Klasse halten. Klappt das aber nicht, sei dies aber auch kein Beinbruch. Deshalb suche man einen Trainer, der in beiden Klassen die Mannschaft übernehmen würde, sagt Gösele.

 ?? FOTO: THOMAS WARNACK ?? Christian Sameisla (rechts) wird im Sommer 2017 den SV Uttenweile­r verlassen - geht es nach ihm und dem Verein mit dem Klassenerh­alt in der Landesliga.
FOTO: THOMAS WARNACK Christian Sameisla (rechts) wird im Sommer 2017 den SV Uttenweile­r verlassen - geht es nach ihm und dem Verein mit dem Klassenerh­alt in der Landesliga.

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