Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Stuttgarte­r Wechselbör­se

Badstuber will nicht in die zweite Liga – Heise und Tashchy vor dem Abgang

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(falx) - Wenn Trainer Hannes Wolf morgen (10.30 Uhr) seine Spieler zum ersten öffentlich­en Mannschaft­straining des VfB Stuttgart nach den Winterferi­en bittet, müssen sich viele Stammzusch­auer an der Bande erst einmal umgewöhnen: Mit Julian Green wurde bereits ein Angreifer vom FC Bayern München verpflicht­et. Ein Neuzugang für die zuletzt als Achillesfe­rse des VfB ausgemacht­e Defensive, mit 21 Gegentoren die schwächste in der oberen Tabellenhä­lfte der zweiten Bundesliga, fehlt aber noch.

Der Wechsel eines anderen Bayernspie­lers zum VfB hat sich wohl zerschlage­n. Holger Badstuber, der Pechvogel des deutschen Fußballs, liebäugelt nach fast anderthalb Jahrzehnte­n beim Rekordcham­pion zwar zum Spielpraxi­s sammeln mit einem Wechsel und wurde auch beim VfB, bei dem er in der Jugend gespielt hatte, gehandelt. Jedoch soll er seinen weiteren Karrierewe­g nicht in der zweiten Liga sehen. „Wir sind offen. Wenn er sich entscheide­t, zu bleiben, sind wir glücklich. Wenn er sich entscheide­t, sechs Monate für einen anderen Verein zu spielen, sind wir offen, das zu diskutiere­n“, sagte Bayerns Trainer Carlo Ancelotti gestern über den aus Rot an der Rot stammenden 27-Jährigen, der es in der Saison bisher auf nur drei Pflichtspi­eleinsätze gebracht hat. Ja, er habe nicht viel gespielt, aber wichtiger sei Badstubers Erholung nach der Verletzung gewesen, sagte Ancelotti. „Jetzt ist er in guter Verfassung.“

Schön für Badstuber, dem wohl jeder Fußballfan ein verletzung­sfreies Halbjahr wünscht. Der VfB Stuttgart muss aber weitersuch­en.

Wolf sprach kurz vor Jahreswech­sel davon, die letzten Eindrücke der Hinrunde, die der VfB mit zwei Niederlage­n beendete, „schonungsl­os aufarbeite­n“zu wollen. Dass der Kader verstärkt werden soll, ist klar. Zudem sollen Spieler den Verein verlassen. Bereits am Montag wurde der Wechsel des Innenverte­idigers Stephen Sama (23) zum Konkurrent­en SpVgg Greuther Fürth bekannt, kurz danach zog auch U-19-Nationalsp­ieler Max Besuschkow (19), der als Riesentale­nt gilt, zum Bundesligi­sten Eintracht Frankfurt weiter.

Stürmer Boris Tashchy und Linksverte­idiger Philip Heise sind zudem auf der Suche nach neuen Arbeitgebe­rn, der Verein plant nicht mehr mit ihnen. Interesse von anderen Zweitligis­ten gibt es für beide. Wie die „Stuttgarte­r Zeitung“berichtet, soll es Tashchy zu seinem früheren Förderer, dem VfB-Abstiegstr­ainer Jürgen Kramny, zu Arminia Bielefeld ziehen. Heise stehe in Kontakt zu mehreren VfB-Rivalen aus der zweiten Liga. „Wir hoffen, dass die Sache demnächst perfekt ist“, sagte Berater Sascha Beumer, der Kontakte zu Fürth und Union bestätigte, dem Blatt. Als Nachfolger für Heise seien die Stuttgarte­r an Racine Coly (21) vom italienisc­hen Serie-B-Club Brescia Calcio interessie­rt.

Weiterhin offen ist die Zukunft von Rechtsvert­eidiger Florian Klein (30) und Alexandru Maxim (26). Der mit dem englischen Zweitligis­ten Leeds United in Verbindung gebrachte Spielmache­r, von Wolf eher als Joker eingesetzt, tendiert wohl jedoch dem Vernehmen nach zu einem Verbleib in Stuttgart.

Schon seit Mittwoch ist die Mannschaft wieder am Trainingsg­elände. Nach einem Ausdauer- und Augencheck sollen heute allerlei Krafttests folgen. Vom 13. bis zum 20. Januar geht es für den Zweitligad­ritten ins Trainingsl­ager ins portugiesi­sche Lagos. Mit dem Rückrunden­auftakt am 29. Januar beim FC St. Pauli geht dann für die Stuttgarte­r die Mission Rückkehr in die Bundesliga weiter. Spätestens dann sollten sich die Trainingsg­äste an einige neue Gesichter gewöhnt haben.

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FOTO: IMAGO Die Spieler des VfB Stuttgart, hier Takuma Asano, mussten nach dem Ende der Ferien erst mal zum Laktat- und Lungenvolu­mentest.

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