Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Deutsche Autobauer hoffen weiter auf gute US-Geschäfte
Auf der Automesse in Detroit ist die Politik des künftigen US-Präsidenten Donald Trump ein großes Thema
(dpa) - Die deutschen Autobauer wollen sich bei ihren US-Geschäften auch vom baldigen Amtsantritt des neuen Präsidenten Donald Trump nicht Bange machen lassen. Die Geschäfte der deutschen Hersteller laufen in den USA seit Jahren gut – so soll es auch bleiben. BMW, VW, Audi und Daimler sowie die deutschen Zulieferer gehörten mit ihren Werken vor Ort eben auch zur US-Industrie, die Trump stärken wolle, sagte VDA-Präsident Matthias Wissmann auf der größten US-Automesse in Detroit. Doch mögliche Barrieren im grenzüberschreitenden Handel mit Autos schrecken die Branche auf.
Trump hat sich auf die Fahnen geschrieben, Politik für die US-Industrie zu machen und Jobs ins Land zu holen – und sei es mit wortgewaltigen Forderungen via Kurznachrichtendienst Twitter.
Die deutschen Konzerne äußerten sich wie zuvor schon eher vorsichtig. Daimler-Chef Dieter Zetsche wollte keine voreiligen Schlüsse ziehen, sondern tatsächliche Entscheidungen des neuen Amtsträgers abwarten. BMW will nach Worten von Vertriebschef Ian Robertson an seiner milliardenschweren Investition in ein mexikanisches Werk festhalten.
Nach wie vor einen schweren Stand hat VW in den Staaten. Zum Jahresende lief es im Verkauf zumindest wieder besser – ein Jahr zuvor hatte ein von US-Behörden verhängter Verkaufsstopp für Dieselfahrzeuge den Absatz kräftig gedämpft. Dennoch ist der Dieselskandal für die Wolfsburger noch nicht ausgestanden. Am Montag wurde bekannt, dass die US-Bundespolizei FBI einen VW-Manager festgenommen hat. Ihm werde Verabredung zum Betrug vorgeworfen, schreibt die „New York Times“unter Berufung auf informierte Kreise. Er soll demnach eine Schlüsselrolle bei der versuchten Vertuschung des Skandals gespielt haben.