Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Im Autohaus kennen und lieben gelernt
Georg und Alise Buck aus Dürmentingen feiern heute diamantene Hochzeit – 60 Jahre voller Ereignisse
- Diamantene Hochzeit feiern heute Alise und Georg Buck aus Dürmentingen. 60 Jahre haben sie gemeinsam verbracht, in denen viel entstand und passierte: eine große Familie, eine Firma, acht Dürmentinger Radrennen, zig Reisen um die halbe Welt, hunderte Puzzles und leider ein schwerer Schicksalsschlag.
Kennengelernt haben sich Alise und Georg Buck 1953 bei der Arbeit. Die gebürtige Saulgauerin arbeitete damals beim Autohaus Schmid in Bad Saulgau im Büro, als sich Georg Buck bewarb. Sie machte dort gerade auch ihren Führerschein, und der Chef sagte zu ihr: „Wir machen eine Fahrt nach Dürmentingen. Ich möchte sehen, aus was für einem Haus Georg Buck kommt.“Mit dieser Fahrstunde begannen viele gemeinsame Jahre.
Bevor die Beiden jedoch heirateten, gingen sie in die Schweiz. Georg Buck, der seine Ausbildung zum Automechaniker beim Autohaus Schlegel gemacht hatte, wollte amerikanische Autos reparieren – und davon gab es in der Schweiz mehr als in Deutschland. Damit er gemeinsam mit Alise dort wohnen konnte, heirateten sie am 10. Januar standesamtlich in der Schweiz und zwei Tage später kirchlich in Steinhausen. In der Schweiz kam dann wenig später Tochter Silvia auf die Welt. Von dort zog die kleine Familie wieder zurück nach Triberg. Dort wurden 1960 die Zwillinge Georg und Uli geboren.
Zuhause in Dürmentingen wollte Georgs Vater die heimische Landwirtschaft auflösen und bat seinen Sohn, wieder zurückzukommen. Georg Buck wollte damals schon selbständig sein. Doch es gab bereits zwei Autowerkstätten in Dürmentingen. In Triberg hatte er viele Kunden, die Drehteile herstellten. Deshalb kam er auf die Idee, eine Dreherei zu gründen – und so entstand die Firma Buck in Dürmentingen.
Geschäftsfeld Spielgeräte
Seine Frau Alise unterstützte ihn bei allen Tätigkeiten – ob im Büro oder an der Drehmaschine oder zuhause. Am Anfang war es schwierig: eine Drehmaschine musste gekauft werden. Dann aber war die Auftragslage sehr gut und es wurde gebaut. Ein Tief inspirierte die Firma zur Idee mit den Spielgeräten. Für seine mittlerweile vier Kinder, Sohn Harald wurde 1964 geboren, baute Georg Buck selbst Spielgeräte für den Garten. Er entwickelte die Ringcarbahn: eine Bahn, auf der Autos auf einer Schiene fahren können. Sie wurde an viele Kindergärten verkauft, wodurch ein ganz eigenes Geschäftsfeld entstand.
In dieser Zeit begann das Paar mit Reisen: Indien, Australien, Namibia. Organsiert wurden sie von der Handwerkskammer Ulm und Bucks fuhren mit. Dazwischen ging es mit den Kindern in die Berge zum Skifahren.
Das Hobby der Familie war allerdings Radfahren. Internationale Radrennen mit Kriterium organisierte Georg Buck in Dürmentingen. Er und seine Söhne waren sehr erfolgreich – fast jedes Wochenende waren sei bei den Rennen. Sohn Georg fuhr in der Nationalmannschaft mit. Er sollte die Firma übernehmen, mit 60 Jahren wollte sein Vater aufhören. Sein plötzlicher Tod war ein schlimmer Schicksalsschlag für die Familie. Sohn Georg hatte bereits zwei Kinder, seine Frau war mit dem dritten Kind schwanger. Wer sollte nun die Firma übernehmen? Doch Sohn Harald stieg in die Firma ein. 1996 gingen Georg Buck und seine Frau Alise in den Ruhestand.
Unterwegs mit dem Wohnmobil
Das Erste, was sie kauften, war ein Wohnmobil. Dieses verschifften sie in Bremerhaven nach New York und flogen hinterher. Vier Monate reisten sie durch die USA und Kanada. In den folgenden Jahren ging es durch ganz Europa. Irgendwann tauschten sie das Wohnmobil gegen einen Wohnwagen. 22 Jahre lang weilten Georg und Alise Buck im Frühjahr in Spanien und zum Mittsommer in Finnland im Sommerhaus.
Leider hatte Georg Buck 2010 einen Schlaganfall. Er erholte sich zwar gut, aber seit vergangenem Jahr geht es gesundheitlich etwas schwerer, wodurch das Reisen nicht mehr möglich ist. Von den vielen Urlauben erzählen nicht nur Fotos, sondern auch hunderte von Puzzles, die die Beiden miteinander gemacht haben – teils im Urlaub oder auch zuhause. Alise Buck organisiert immer wieder ein Familientreffen. Dann kommen alle Kinder mit Enkeln und Urenkeln. Die Enkel fragen jetzt schon wieder: „Oma wann machsch wieder ein Fest?“