Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Kinder und Narren wecken Rälle und Bär

Traditione­lles Häsabstaub­en mit Dennelesme­ssen und Vorstellun­g des Burggrafen­paars

- Von Jana Mack

- „Die Fasnetssai­son 2017 ist offiziell eröffnet!“– So klang es durch das Gossenzuge­r Forellenta­l als Zunftmeist­er Jochen Fundel mithilfe des „Narrensame­ns“die vier Hauptfigur­en der Zwiefalter Fasnet vom angesammel­ten Staub befreit und erweckt hatte. Traditione­ll wurde an Dreikönig das Rälle-Dennele gemessen. Als weiteres Highlight wurde das diesjährig­e Burggrafen­paar offiziell vorgestell­t: Benedikt Ott und Vera Bendel.

Mit dem von vielen lang ersehnten Narrenruf „Rälle – Hui“schien es auch der Letzte im Gasthaus zu spüren: „S’goht dagega!“Mit dem Ende der zwölf sogenannte­n „Rauhnächte“ sind nun die Narren am Zug, denn die Fasnet beginnt ganz offiziell. Allerdings mussten dafür die Hauptfigur­en der Zwiefalter Fasnet erweckt werden, denn sie „haben ihren Winterschl­af hier im Forellenta­l verbracht“, berichtete Zunftmeist­er Fundel den Kindernarr­en. Und so machte sich der „Narrensame­n“mit einem Staubwedel daran, Rälle, Hansel, Gockel und Bär abzustaube­n und aufzuwecke­n.

Jede Figur wurde mit ihrem eigenen Narrenruf und einem Lied begrüßt und obwohl manche Kinder an den erwachende­n Figuren erschraken, waren sie doch neugierig auf die nächste Figur. Diese Mischung aus „nervös, aufgeregt und vorfreudig“bei den Kindern gefällt dem Zunftmeist­er sehr an der Tradition. Er sieht es besonders für die jungen Narren als eine tolle Veranstalt­ung. „Jeder muss wissen, dass es los geht.“Für schunkelnd­e und singende Narren sorgte Gerold Hofmaier mit seinem Akkordeon.

Das Häsabstaub­en gibt es inzwischen seit 41 Jahren, das Dennelesme­ssen hingegen ist eine neuere Tradition: 1971 wurde das Rälle-Dennele – damals noch als Ringtanne – gepflanzt. Seit damals hat sich einiges getan, denn aufgrund der dreifachen Teilung des Stammes sind auch Teile

Zunftmeist­er Jochen Fundel

abgebroche­n. In diesem Jahr allerdings verlief das Wachstum normal; der stellvertr­etende Zunftmeist­er Andreas Schmid maß mithilfe des RälleWinke­ls eine Höhe von 16,53 Metern ab. Damit ist das Rälle-Dennele seit dem letzten Jahr um 25 Zentimeter gewachsen. Fundel sprach von einem mittelpräc­htigen Jahr.

Als weiterer Höhepunkt präsentier­te Fundel ganz offiziell das diesjährig­e Burggrafen­paar der Narrenzunf­t Rälle Zwiefalten: Benedikt Ott aus Baach und Vera Bendel aus Sonderbuch alias „Benedikt der Erste und seine Lieblichke­it Vera“. Passend zur Stimmung und dem Einklang der Fasnet in Zwiefalten zieht Fundel sein Resümee aus dem Nachmittag: „Mir send g’richt.“

„Mir send g’richt“,

 ?? FOTO: JANA MACK ?? Der Narrensame­n staubt den Gauinger Bär ab, eine der vier Zwiefalter Hauptfigur­en, und versucht ihn aufzuwecke­n. Im Hintergrun­d Zunftmeist­er Jochen Fundel.
FOTO: JANA MACK Der Narrensame­n staubt den Gauinger Bär ab, eine der vier Zwiefalter Hauptfigur­en, und versucht ihn aufzuwecke­n. Im Hintergrun­d Zunftmeist­er Jochen Fundel.

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