Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Mit erhobener Pfote in die Showarena
Schussenrieder Tiertrainerin will auf der Weltmesse des Pferdesports auftreten
- Mitte März treffen sich Pferdefreunde aus ganz Deutschland auf der Equitana in Essen, der Weltmesse des Pferdesports. Verena Zittlau aus Steinhausen hat sich dieses Jahr zum Ziel gesetzt, dabei zu sein – nicht als Besucherin, sondern als Teilnehmerin des Katina Showcups. Damit das gelingt, braucht sie Unterstützung.
Die 36-Jährige, die hauptberuflich bei der Stadtverwaltung Bad Schussenried arbeitet, ist in der engeren Auswahl, um bei der Show aufzutreten. Wer tatsächlich auftreten darf, wird über ein Online-Voting entschieden. Zittlau sieht den Katina Showcup als große Chance, sich und ihre Tiere einem größeren Publikum vorzustellen. 5000 Zuschauer schauen sich die Veranstaltung voraussichtlich an.
Pferde haben im Leben von Verena Zittlau schon immer eine große Rolle gespielt. Schon früh fing sie zu reiten an, nahm an zahlreichen Turnieren teil. Ein Bandscheibenvorfall beendete jedoch ihre sportliche Karriere. Trotzdem wollte die junge Frau weiterhin mit Pferden arbeiten. „Schon als junges Mädchen hatte ich auch immer ein großes Faible für Ponys“, erinnert sie sich. „Von meinen früheren Reitlehrern und Ausbildern hatte ich viel über die Bodenarbeit mit Pferden gelernt, sie am langen Zügel zu führen und ähnliche Dinge“, erklärt Zittlau.
Zuerst ein Pferd, dann ein Hund
2007 kaufte sie sich Sugar, ein American-Miniature-Horse. In ihrer Freizeit fing sie an, das Pony zu trainieren. Ein paar Jahre später erfüllte sie sich einen weiteren Traum und kaufte sich einen Hund. Mia ist ein Shetland Sheepdog und genauso klein und zierlich wie das Pony. Die Hunderasse zeichnet sich durch ihre Intelligenz, Gutmütigkeit und Lernfreudigkeit aus. Zittlau lebt mit ihren Tieren mitten in Steinhausen, zum Haus gehören Stallungen und ein riesiger herrlicher Innenhof und Garten. Bei jedem Wetter ist sie mit ihren Tieren dort anzutreffen. Für das Zeitungsteam gibt es in dem verschneiten Garten eine kleine spontane Vorführung. Als Mia merkt, dass es gleich los geht, kann sie ihren Einsatz anscheinend kaum erwarten. Voller Vorfreude springt sie mit lautem Gebell zwischen ihrer Trainerin und dem Pony hin und her. Zittlau breitet im Schnee einen kleinen roten Teppich aus, Mias Platz. Auf Kommando setzt die Hündin sich artig dort hin und wartet auf einen Befehl. Während Sugar am langen Zügel im Kreis läuft, zeigt die Hündin als erstes, dass sie nicht nur neben dem Pferd nebenher laufen, sondern sich auf Kommando auch noch um sich selbst drehen kann. Mit einem einzigen Satz springt sie ihrem tierischen Freund auf den Rücken, um danach auch noch über die ausgestreckte Peitsche und die langen Zügel zu springen. Wie ein kleiner Derwisch rennt der kleine Hund immer weiter und scheint dabei nicht müde zu werden. Zwischendurch erhalten Mia und Sugar immer wieder kleine Belohnungen und Streicheleinheiten. Auch Sugar will dem Besuch noch zeigen, was er drauf hat und läuft mit gestreckten Beinen im spanischen Schritt über die Wiese.
Kleine Übungen im Alltag
„Beide sind extrem motiviert, das merkt man den Tieren an, darum macht es mir auch so viel Spaß“, erklärt Zittlau ihre Motivation. „Ich stelle mich nicht jeden Tag stundenlang hin, um einen Trainingsplan zu absolvieren. Stattdessen baue ich in unseren Alltag oft kleine Aufgaben, um die Tiere zu fördern und zu fordern.“Um mehr Zeit mit ihren Tieren zu verbringen, arbeitet die junge Frau inzwischen nur noch 85 Prozent. Mia wird von Zittlau mit der Clickertechnik trainiert – das Gerät klingt wie ein kleiner Knallfrosch und signalisiert dem Tier, dass es etwas gut gemacht hat. Belohnt wird bei dieser Technik stets mit Futter. Inzwischen besitzt die Tiertrainerin auch ein zweites Pony, Fridi, und von Mias erstem Wurf hat sie Tochter Anni behalten. „Mein Traum wäre, in Zukunft mit allen vier Tieren gemeinsam aufzutreten“, verrät sie. In Essen möchte Zittlau mit ihren beiden Profis auftreten. Damit das gelingt, hofft sie auf Unterstützung aus ihrer Heimat.