Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Towerstars lassen Torgefahr vermissen
Null Punkte am Wochenende und nur ein Treffer ärgern Ravensburgs Eishockeytrainer Toni Krinner
- Heimspiel gegen den ESV Kaufbeuren, dann bei den Heilbronner Falken. Vom Papier her sah es nach einem machbaren Wochenende für die Ravensburg Towerstars aus. Doch statt zwei Siegen gab es in der Deutschen Eishockey-Liga 2 zwei Niederlagen. Vor allem die Pleite im Derby gegen Kaufbeuren war überhaupt nicht nach dem Geschmack von Trainer Toni Krinner.
„Man muss im Eishockey über 60 Minuten an die Grenzen gehen, um Spiele zu gewinnen“, sagt Krinner. „In bestimmten Phasen hat uns Kaufbeuren durch seinen Kampf und seinen Willen in Schach gehalten.“Die Allgäuer machten von Beginn an klar, dass sie die Punkte mit nach Hause nehmen wollten. Die Ravensburger dagegen kamen nicht so richtig in die Begegnung. „In den letzten Heimspielen haben wir uns Sympathie und Anerkennung verschafft“, so Krinner. „So ein Auftritt wie gegen Kaufbeuren ärgert mich dann.“
Vor fast ausverkauftem Haus mussten sich die Towerstars verdient mit 1:4 geschlagen geben. „Wir haben die Tore in Unterzahl kassiert und in Überzahl nicht getroffen“, analysierte Kapitän Alexander Dück. „Aber es war nur ein Spiel.“Das stimmt. Doch angesichts der Resultate der Konkurrenz hätte Ravensburg mit zwei Siegen am Wochenende sogar auf Platz drei springen können – stattdessen zog Kaufbeuren an den Towerstars vorbei. „Super ärgerlich“, nennt Krinner daher das NullPunkte-Wochenende. Doch auch Ravensburgs Trainer will nicht gleich alles schlecht reden. „Seit Ende Oktober ist es das erste Null-PunkteWochenende, da muss man nicht gleich alles verdammen.“
Die Spieler bekamen am Freitagabend ihr Fett weg. „Wir werden sehen, welche Spieler die Lehren aus der Partie ziehen, dass man 60 Minuten lang den Kampf des Gegners annehmen und übertreffen muss und nicht nur auf das Talent vertraut“, so Krinner. Einzelne Spieler werde er jedoch nicht öffentlich für Niederlagen verantwortlich machen. „Das bleibt intern, wir gewinnen zusammen und verlieren zusammen.“Ein Garant für den Kaufbeurer Sieg war zweifellos Sami Blomqvist mit drei Toren. Trainer Andreas Brockmann lobte aber die ganze Mannschaft: „Von der ersten Minute war es starkes Forechecking, dazu haben wir viele Chancen herausgespielt“, freute sich Kaufbeu-rens Trainer. „Wir haben Ravensburg gut im Griff gehabt.“
Das Problem der Ravensburger am Freitag setzte sich auch am Sonntag fort. „Mit nur einem Treffer am Wochenende kann man nicht gewinnen“, sagt Krinner. Die Towerstars ließen die Torgefahr vermissen, gegen Kaufbeuren traf nur Norman Hauner zum zwischenzeitlichen 1:1. In Heilbronn kamen Ravensburgs Spieler nicht zwingend genug vor das Tor von Falken-Goalie Andrew Hare. In den sieben Partien zwischen dem 23. Dezember und dem 8. Januar holten die Towerstars elf Punkte. „Wir haben tolle Spiele gezeigt und Rückstände gedreht“, meint Krinner mit Blick auf die Heimspiele gegen Freiburg und Rosenheim. „Aber mit der Punkteausbeute bin ich nicht zufrieden, wir haben selten Konstanz über 60 Minuten gezeigt.“An der Müdigkeit hat es laut Krinner jedoch nicht gelegen, dass es nun zwei Niederlagen gab. „Es war eine Willenssache“, so der Towerstars-Trainer. Das sorgt für Spannung in der Tabelle. Zwischen dem Tabellendritten Dresdner Eislöwen und dem Neunten EHC Bayreuth liegen nur acht Punkte.