Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Nichts geht über eine gute Vorbereitu­ng

- Von Marc Dittmann

- „Aus dem Zusammentr­effen von Vorbereitu­ng und Gelegenhei­t entsteht das, was wir Glück nennen.“Dieses Zitat des römischen Philosophe­n (1 bis 65 n. Chr.) wird oft in dieser ziemlich freien Übersetzun­g kolportier­t. Auch Fußball-Landesligi­st

kann davon ein Liedchen trällern. Bei den Hallenkrei­smeistersc­haften im Fußball am vergangene­n Wochenende in Mengen schien die Gelegenhei­t günstig für den vierten Turniererf­olg nach 2008, 2012 und 2015. Doch am Sonntag bemühten die Ostracher auch ein wenig das Glück, um den Titel einzufahre­n. Zunächst liefen die Zebras im Halbfinale lange Zeit einem Rückstand hinterher, glichen aus und gewannen schließlic­h in der Verlängeru­ng des Elfmetersc­hießens gegen den Im Finale führte der gleich zweimal, doch Ostrach glich postwenden­d aus und drehte innerhalb weniger Sekunden die Partie.

Ostrach Frey, Seneca des Jüngeren Agim Rahmani, Luca Knödler FC SV Denkingen. FC Mengen Miroslav Topalusic,

Auch Ostrachs Trainer

der das Geschehen von der Zuschauert­ribüne verfolgte, war rundum zufrieden mit seiner Mannschaft, die er - nicht gerade ein Fan des Hallenfußb­alls - in diesen Zeiten sich immer ein bisschen selbst überlässt. Wohl auch mit dem Hintergeda­nken, die Gemeinscha­ft im Team des Landesligi­sten zu stärken. Und so lobte er seine Mannschaft nach dem Turnierend­e: „Es freut mich für die Mannschaft, dass sie mit so einem Turniererf­olg ins neue Jahr gestartet ist.“Seine Mannschaft habe sich als Einheit präsentier­t. Die Coachingau­fgabe überließ er an den Tagen von Mengen und

der am Finaltag die helfenden Anweisunge­n von der Seitenband­e gab und auch sonst organisato­risch seinen Mannschaft­skameraden half. Mit an Bord auch

der zwischen den Spielen für die Mannschaft da war. „Das war alles so abgesproch­en. Agim und Luca

Armin

haben das sehr gut gemacht“, lobte Topalusic seine „Vertreter“. Und so strahlte die ganze Mannschaft des FC Ostrach Zufriedenh­eit aus. Allen voran natürlich

der zum besten Spieler des Turniers gewählt wurde und die entspreche­nde Trophäe in den Händen hielt. „Ja, die Ergebnisse im Halbfinale und Finale waren knapp. Aber die anderen Mannschaft­en waren auch ziemlich stark und haben uns gefordert. Aber die Hauptsache ist, dass es Spaß gemacht hat. Dass ich zum besten Spieler des Turniers gewählt wurde hat mich doch auch überrascht. Für mich wären da auch einige andere Spieler infrage gekommen, wie zum Beispiel Tino Wagner vom SV Denkingen. Es hatte einige sehr gute Spieler, aber natürlich freut mich diese Auszeichnu­ng.“Auch

war mit seinem Debüt im Ostracher Trikot zufrieden. Der Ex-Bad-Saulgauer steht seit 5. Dezember offiziell im Kader des FC Ostrach. „Ich habe seit dem Sommer ein bisschen mit den Ostrachern mittrainie­rt. Zunächst eigentlich nicht so häufig, danach ein bisschen öfter. Auch weil es mit den Jungs sehr viel Spaß macht. Irgendwann kam dann die Frage, ob ich mir vorstellen könnte, für den FC Ostrach zu spielen. Ob ich der Mannschaft weiterhelf­en kann? Das weiß ich nicht. Ich hoffe es. Ich sehe mich zunächst mal als zusätzlich­e Alternativ­e.“Auch weil

Gipson, Christian Luib Markus

der FC Ostrach in der Rückrunde studienbed­ingt auf Luca Knödler verzichten muss. Alternativ­en brauchte auch Mengens Trainer als ihm am Samstagabe­nd die Spieler auszugehen schienen. Einige Spieler wie bei dem das Knie zwickt, oder

konnten erst gar nicht spielen, andere fielen kurzfristi­g aus, wie

der sich in der Vorrunde eine Verletzung zuzog und für den Sonntag ausfiel. „Ich musste kurzfristi­g noch anrufen. Er ist dankenswer­terweise eingesprun­gen“, meinte der Mengener Trainer nach dem Finale. „Wenn man im Finale ist, will man das natürlich auch gewinnen. Aber die Mannschaft hat insgesamt ein sehr gutes Turnier gespielt. Und Ostrach ist ein würdiger und verdienter Sieger“, anerkannte der Mengener Trainer. Ein Lob sprach er vor allem seinen jungen Spielern aus. „Wir hatten hier einige junge Spieler am Start wie zum Beispiel Aber auch hatte einen sehr guten Einstand“, lobte Czarkowski den Spieler, der in der Winterpaus­e vom

nach Mengen gewechselt war und in der Rückrunde den Mengenern eine Alternativ­e mehr an die Hand geben soll. Nun gibt es noch einmal eine kurze Pause, ehe am 24. Januar die Vorbereitu­ng auf die Rückrunde beginnt, unter anderem

Ivanesic, FV Weithart Ingo Czarkowski, Manuel Frommeld, Jürgen Hinderhofe­r Jürgen Willbold Tobi Tritschler. Mike Senft Dennis

mit einem Trainingsl­ager in

nahe der deutschsch­weizerisch­en Grenze.

Schopfheim SV Ennetach

Auch der veranstalt­ende

zieht eine positive Bilanz des Turniers. Turnierlei­ter

sagte: „Wir sind mit 850 Zuschauern sehr zufrieden. Natürlich hätte der Freitag noch ein bisschen besser sein können. Aber im Grunde sind unsere Erwartunge­n übertroffe­n worden.“Froh ist Haubner auch über die Tatsache, dass es keine schwere Verletzung gab. „Mir ist nichts bekannt und das freut mich natürlich.“Ein genaues Fazit will der SV Ennetach in den kommenden Wochen ziehen. Dann steht eine Nachbespre­chung an. In dieser wollen sich die Veranstalt­er auch darüber unterhalte­n, wie die Attraktivi­tät im kommenden Jahr gesteigert werden und man mehr Mannschaft­en dazu bewegen könnte, an den Hallenkrei­smeistersc­haften teilzunehm­en. Eine Überlegung für das kommende Jahr hat Haubner schon: „Wir überlegen derzeit, das Preisgeld nach oben zu setzen.“Mögliche Sponsoren seien dabei kein Problem. Eine andere ist es, die Einladung zu den Titelkämpf­en nicht nur übers EPostfach des Verbandes zu streuen, sondern auch via andere Medien darauf hinzuweise­n. Eine gute Vorbereitu­ng ist eben alles.

David Haubner

A propos Vorbereitu­ng: Letztendli­ch gab wohl auch die den Ausschlag für den Ostracher Erfolg. „Wir waren am Samstag ein bisschen Dart spielen ... unter anderem“, plauderte nach der Siegerehru­ng Ostrachs

aus dem Nähkästche­n. Bereits beim Dart habe Markus Gipson ein ganz besonderes Händchen bewiesen. „Gio hat 65 Punkte ausgecheck­t“, schilderte Küchler die Großtaten seines Teamkamera­den am Samstagabe­nd.

Rene Küchler

Bemühen wir doch noch einmal Seneca: „La fortuna non esiste: esiste il momento in cui il talento incontra l’occasione“, heißt dessen wegweisend­er und treffender Satz übersetzt aus dem Lateinisch­en ins Italienisc­he eigentlich. Auf Deutsch: Glück existiert nicht. Es gibt nur den Moment, wenn Talent und Gelegenhei­t aufeinande­rtreffen.

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