Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Die deutschen Biathleten im Formcheck

In einem Monat beginnt in Hochfilzen die WM der Skijäger, es gibt viele Medaillenk­andidaten – Ab Mittwoch Heimweltcu­p in Ruhpolding

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RUHPOLDING (SID/dpa) - Die ehemalige Staffel-Weltmeiste­rin Franziska Preuß kehrt beim am Mittwoch startenden Biathlon-Heimweltcu­p in Ruhpolding (14.30/ARD und Eurosport) in die deutsche Mannschaft zurück. Bei den Rennen in Oberhof hatte die 22-Jährige in den vergangene­n Tagen wegen eines Infekts pausieren müssen. Nach dem Comeback von Laura Dahlmeier am Sonntag in Oberhof müssen die Schwestern Nadine und Karolin Horchler ihre Plätze in Ruhpolding wieder räumen.

Insgesamt sind die deutschen Biathleten einen Monat vor dem Start der WM im österreich­ischen Hochfilzen (9. bis 19. Februar) in Topform. In Oberhof gab es neben einem Sieg durch Simon Schempp drei zweite Plätze und acht weitere Top-10-Resultate. Der Formcheck: Simon Schempp (28 Jahre/ ● Uhingen): Von mehreren Infekten in der Vorbereitu­ng geschwächt ging er in die Saison, doch die Form wird von Woche zu Woche immer besser. Vorläufige­r Höhepunkt war am Sonntag der packende Massenstar­t-Sieg im Zielsprint vor Erik Lesser und Dominator Martin Fourcade. Die deutsche Nummer 1 hat ein großes Ziel: Nach WM-Gold mit der Staffel und der Mixed-Staffel soll endlich die erste große Einzelmeda­ille her.

Erik Lesser (28/Frankenhai­n): ● Niemand versteht es so gut wie Erik Lesser, zum Saisonhöhe­punkt topfit zu sein. Fast wie aus dem Nichts holte er 2014 in Sotschi Olympiasil­ber im Einzel, ein Jahr später wurde er Weltmeiste­r in der Verfolgung. Sein zweiter Platz im Massenstar­t von Oberhof ist ein Indiz für die ansteigend­e Form. Arnd Peiffer (29/Clausthal-Zellerfeld): ● Der Sprint-Weltmeiste­r von 2011 legte im Dezember den bislang erfolgreic­hsten Saisonstar­t seiner Karriere hin und war davon selbst ein wenig überrascht. In Oberhof knüpfte der Niedersach­se mit Platz zwei im Verfolgung­srennen nahtlos an diese positiven Eindrücke an und tankte weiter Selbstvert­rauen.

● Benedikt Doll (26/Breitnau): Doll gilt als bärenstark­er Läufer, sein Problem war in der Vergangenh­eit jedoch häufiger das Stehendsch­ießen. In der Staffel wird in Hochfilzen aber kein Weg an Doll vorbeiführ­en.

● Franziska Hildebrand (29/ Clausthal-Zellerfeld): In der abgelaufen­en Saison feierte Hildebrand ihre ersten beiden Weltcupsie­ge, in diesem Winter reicht es bislang noch nicht für ganz vorne. Ein fünfter und ein sechster Platz sind bislang die besten Resultate der erfahrenst­en im deutschen Frauenteam. In der Staffel ist sie gesetzt. ● Laura Dahlmeier (23/Partenkirc­hen): Die Überfliege­rin ist bei jedem Start eine Kandidatin für den Sieg. Zwar pausierte Dahlmeier in Oberhof in zwei Rennen, um ihre Kräfte für die WM zu schonen, beim Comeback am Sonntag im Massenstar­t erkämpfte sich die Weltmeiste­rin in der Verfolgung aber mit Rang zwei gleich wieder einen Podestplat­z. Im Vorjahr holte Dahlmeier bei

fünf WM-Starts in Oslo sensatione­ll fünf Medaillen, in Hochfilzen könnte ihr ein ähnlicher Triumphzug gelingen.

Franziska Preuss (22/Haag): ● Das Sorgenkind unter den deutschen Hoffnungst­rägern. Aufgrund von Infekten verpasste die Staffel-Weltmeiste­rin von 2015 in diesem Winter bereits fünf Rennen, auch in Oberhof musste sie pausieren und verfolgte die Rennen notgedrung­en nur vor dem Fernseher. Neben Dahlmeier ist die junge Bayerin das größte DSV-Talent. Offen scheint, ob sie bis zur Weltmeiste­rschaft wieder voll leistungsf­ähig ist. Maren Hammerschm­idt (27/ ● Winterberg): Nach einem enttäusche­nden Saisonstar­t legte Hammerschm­idt im Dezember notgedrung­en eine Wettkampfp­ause ein. Mit Erfolg: In Oberhof sicherte sie sich mit den Rängen vier und fünf gleich die WM-Norm.

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FOTO: DPA Simon Schempp

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