Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Piqué wettert
Verlieren können ist eine Kunst, die gelernt sein will. Manch einer, meist Menschen, die sich über den Beruf und das Geliebt-werden definieren, ist nicht so gut im Verlieren, Gerard Piqué etwa. 29 ist Barcelonas Abwehrchef inzwischen, Welt- und Europameister, Champions-League-Sieger natürlich auch. Außerdem ist er trotz regelmäßiger Trennungsgerüchte noch immer mit einer „Traumfrau“zusammen, wie Ahnungslose hübsche Frauen meist nennen, der Popsängerin Shakira nämlich, mit der er zwei Söhne hat. Sonntagnacht nach dem mageren 1:1 des spanischen Meisters bei Villarreal aber sah Piqué gar nicht glücklich aus. Er rannte unter die Ehrentribüne, zeigte auf Liga-Präsident Javier Tebas – der als Fan des Erzrivalen Real Madrid gilt – und rief mit böser Miene: „Hast du das gesehen? Ja, du, du! Hast du das gesehen? Jetzt bist du sicher froh!“
Tatsächlich kann Barça den Titel so gut wie abhaken. Fünf Punkte liegt es nun hinter Real, das zudem ein Spiel weniger hat. Für Piqué aber war der Schiedsrichter Schuld, und der wird ja von der Liga gestellt. „Es gab zwei Handspiele im Strafraum des Gegners, zwei, und der Schiri sah nichts“, klagte er. Piqué sollte mal ab und an Bundesliga gucken oder Bezirksliga Riss. Da soll es Ähnliches geben. Ganz ohne Verschwörungstheorie. Weil Menschen eben Fehler machen. (zak)