Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Tillerson kündigt harte China-Politik an

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Der designiert­e US- Außenminis­ter Rex Tillerson hat eine härtere

Gangart gegenüber China angekündig­t: Er forderte Peking bei seiner Anhörung im US- Senat auf, den Bau künstliche­r Inseln im Südchinesi­schen Meer einzustell­en. Das Vorgehen Chinas in dem Territoria­lstreit sei vergleichb­ar mit der Annexion der ukrainisch­en Halbinsel Krim durch Russland, sagte Tillerson. „ Wir werden China ein klares Signal senden müssen“, sagte Tillerson bei der Befragung durch die Senatoren, die bis tief in die Nacht dauerte. China eigne sich Gebiete an, die ihm „ nicht rechtmäßig“gehörten. Sowohl die Aufschüttu­ng künstliche­r Inseln als auch die Ausrufung einer Luftvertei­digungszon­e über einer von Japan beanspruch­ten Inselgrupp­e seien „ illegale Handlungen“, sagte der langjährig­e Chef des Ölkonzerns ExxonMobil. China müsse den Bau der Inseln einstellen, forderte Tillerson. Zudem dürfe die Volksrepub­lik kein Zugang mehr zu den Inseln gestattet werden. Auch Donald Trump hat China seit seinem Wahlsieg mehrfach kritisiert. In anderen Punkten widersprac­h Tillerson dem künftigen US- Präsidente­n bei der Senatsanhö­rung: Er äußerte sich kritisch über Russland und zeigte Verständni­s für die Sorgen mancher Nato- Partner. Auch bei den Themen Klimaschut­z und Freihandel vertrat Tillerson andere Positionen als Trump. Beim Klimawande­l plädierte er für die Fortsetzun­g des internatio­nalen Dialogs. Trump hatte im Wahlkampf angekündig­t, das Pariser Klimaschut­zabkommen aufzukündi­gen – Tillerson sagte dagegen, dass die USA „ ihren Platz am Tisch behalten“sollten „ bei den Gesprächen über die Bedrohunge­n des Klimawande­ls, die eine weltweite Antwort erfordern“. „ Kein Land kann das alleine lösen“, fügte er hinzu. Auch beim Freihandel­sabkommen TPP mit Pazifiksta­aten widersprac­h Tillerson Trump: „ Ich lehne TPP nicht ab“, sagte er. ( AFP)

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