Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Starthilfe ist finanziell­e Erleichter­ung

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Leserbrief zum Artikel „ Land will Extrageld für Eltern bei Geburt von Mehrlingen sparen“( 9.1.): Wie schäbig ist das denn? Da entscheide­n sich junge Leute für ein Kind und das Schicksal schenkt ihnen Drillinge oder sogar Vierlinge. Wer selbst Kinder hat, weiß, wie viel Glück und Freude Kinder bedeuten. Aber es entstehen auch viele Probleme und Belastunge­n finanziell­er Art, und das in besonderem Maße bei einer Mehrlingsg­eburt.

Und nun streicht die Landesregi­erung das einmalige Extrageld zur Geburt von Drillingen oder Vierlingen. Sparen ist gut, aber gerade hier? Das Land hat so viele Aufgaben und es wird so viel Geld ausgegeben. Aber ungefähr 44 anspruchsb­erechtigte­n Familien im Jahr diese Starthilfe zu streichen, das finde ich schäbig – diese Starthilfe, die einen Start in ein Leben voller Verantwort­ung für drei oder vier gleichaltr­ige Kinder wenigstens finanziell etwas erleichter­n könnte. Und es macht mich wütend, wenn so eine Entscheidu­ng still und heimlich getroffen wird. Das geht nur, weil diese Familien keine Lobby haben und es auf 44 Elternpaar­e als Wähler nicht ankommt!

Barbara Spanninger, Meckenbeur­en Begriff ist exakt Zum Leitartike­l „ Die Demokratie ist wehrhaft“( 4.1.): Aus den Vorfällen von Silvester 2015 hat unsere Polizei die richtigen Erkenntnis­se gezogen und mit Augenmaß entschloss­en und effektiv gehandelt. Die Benutzung des Begriffs „Nafri“ist ein einfaches Kürzel, von denen wir in unserer Gesellscha­ft mittlerwei­le Tausende verwenden. Die zweckoptim­ierte Kürzung des Begriffs „Nordafrika­nischer Intensivtä­ter“, den die Polizei intern und in einem Tweet verwendet hat, beschreibt exakt die Personengr­uppe, die Silvester 2015 größtentei­ls auffällig und straffälli­g wurde. Niemand, der in Zukunft mit dem Begriff „Nafri“in Zusammenha­ng mit Köln „herumhanti­ert“, ist ein übler Rassist, sondern jemand, der Mut hat, entgegegen aller Political Correctnes­s das Kind beim Namen zu nennen.

Raimund Oelhaf, Esenhausen

Gesetze konsequent anwenden

Zum Thema „ Keine Zweifel mehr an Täterschaf­t Amris“( 5.1.): Wieder einmal wurden Menschen umgebracht. Wieder einmal hat der IS behauptet, dass es einer von ihnen war. Dabei kann ich nicht verstehen, warum jetzt überall Panik gemacht wird. Zwölf Tote und 50 Verletzte, ja, das ist schlimm. Aber ich möchte das in Relation zu anderen Ereignisse­n setzen. Dazu möchte ich die makabre Zahl „Tote pro Tag“nutzen. 2015 gab es in Deutschlan­d 3400 Tote im Verkehr, also fast zehn Tote pro Tag. Krankenhau­skeime töten circa 40 Menschen pro Tag.

Das Ziel des Terrorismu­s besteht darin, Angst zu erzeugen. Diese führt dann dazu, dass sich der Staat zum Komplizen des Terrors macht. Im Kampf gegen den Terrorismu­s werden die Rechte der Bürger eingeschrä­nkt, die Kontrollen verschärft, unsinnig viele Kosten erzeugt. Wer wegen „den paar Toten“Panik macht, der hilft diesen Verbrecher­n nur. Wir müssen nur die Gesetze konsequent anwenden, die wir schon haben. Wenn ein Prediger zum Dschihad aufruft, dann ist das Volksverhe­tzung. Das ist ein Verbrechen und muss geahndet werden. Wir dürfen keine Fußfesseln gegen Gefährder einsetzen. Ein Gefährder hat noch kein Verbrechen begangen, darf also auch nicht wie ein Verbrecher behandelt werden. Wir würden im Kampf gegen den Terror unsere ureigenen Prinzipien des Rechtsstaa­tes und der Freiheit zerstören. Holger Maier, Aulendorf Liebe Leserinnen, liebe Leser, wir freuen uns über Ihre Briefe. Bitte haben Sie aber Verständni­s dafür, dass wir für die Veröffentl­ichung eine Auswahl treffen und uns auch Kürzungen vorbehalte­n müssen. Leserzusch­riften stellen keine redaktione­llen Beiträge dar. Anonyme Zuschrifte­n können wir nicht veröffentl­ichen. Schwäbisch­e Zeitung Karlstraße 16 88212 Ravensburg Fax-Nr. 0751 / 295599-1499 Leserbrief­e@schwaebisc­hezeitung.de IHRE REDAKTION

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