Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Krinner fordert mehr Zug zum Tor
Towerstars mit neuen Reihen im DEL2-Heimspiel gegen Weißwasser (Freitag, 20 Uhr)
- Nach einem NullPunkte-Wochenende mit Niederlagen zu Hause gegen Kaufbeuren (1:4) und in Heilbronn (0:2) hat Towerstars-Trainer Toni Krinner sein Team in einer harten Trainingswoche neu aufgestellt. Für das Heimspiel gegen die Lausitzer Füchse (Freitag, 20 Uhr) kündigte der Coach komplett veränderte Formationen sowohl im Überzahlspiel, als auch in den Sturmreihen an.
„Wir haben diese Woche konzentriert und sehr intensiv trainiert“, sagte Krinner am Donnerstagmorgen. Man habe vor allem an den Schwachstellen gearbeitet, die man am vergangenen Wochenende offenbart habe. „Ich bin mir sehr sicher, dass wir diese Defizite abstellen werden.“Man dürfe aber auch nicht in Panik verfallen, seit seinem Antritt als Trainer Ende Oktober sei man erstmals ohne Punkte an einem Wochenende geblieben. „Wir haben regelmäßig gepunktet, dass uns vier, fünf Punkte nach vorne fehlen, ist die Hypothek vom Saisonstart.“
Towerstars-Angriff lahmt
Knackpunkt war am Wochenende die lahmende Offensive. „Ein Tor in 120 Minuten, das ist zu wenig“, sagt Krinner. Auch auf das weiter schwächelnde Powerplay der Ravensburg (11,27 Prozent Erfolgsquote/ letzter Platz in der DEL 2) reagiert der Trainer jetzt resolut: „Es wird eine komplette personelle Veränderung geben,denn schlechter kann es nicht werden.“Deshalb werde man jetzt etwas Neues ausprobieren. Grundsätzlich gilt für den Trainer: „Der Zug zum Tor muss viel intensiver sein, wir müssen uns von der Schönspielerei verabschieden.“Das werde nicht immer gelingen, wenn eine gegnerische Mannschaft gut verteidige, aber die Tendenz müsse erkennbar sein, „dass man das gegnerische Tor hartnäckiger attackiert“. Ein weiterer Trainingsschwerpunkt war das Zweikampfverhalten.
„Wir müssen konsequenter dahin gehen, wo es weh tut“, sagt Towerstars-Stürmer Stephan Vogt, „vielleicht können wir dann auch mal ein dreckiges Tor schießen.“Auch die regulären Sturmreihen werden gegen Weißwasser anders aussehen: „Wir haben alles etwas durchgeschüttelt“, sagt Krinner, „wenn jetzt nicht, wann dann, es kann nur besser werden.“Krinner ließ sich am Donnerstag noch nicht in die Karten schauen, was die genaue Reihenzusammenstellung betrifft. Der Trainer will noch die letzten Trainingseindrücke abwarten, ehe er sich festlegt.
Mit Raphael Kapzan kommt auf jeden Fall ein wichtiger Abwehrspieler nach überstandener Schulterverletzung zurück, Krinner will ihn so schnell wie möglich wieder ans Team ranführen: „Bis zu seiner Verletzung war er einer der zuverlässigsten Verteidiger.“Da die Towerstars damit acht Verteidiger im Team haben, und der junge Maximilian Kolb den Trainer zuletzt ebenfalls überzeugte, verzichtet man dieses Wochenende auf Förderlizenzspieler Simon Sezemsky, der – mit einem DEL-Vertrag (Augsburg) ausgestattet – in Sonthofen in der Oberliga aushelfen muss. „Er hat Licht und Schatten in seinem Spiel“, sagt Krinner über Sezemsky, und: „Kolb war zuletzt fast fehlerfrei, er hat sich den Einsatz im Training verdient, alles andere wäre unglaubwürdig.“Am Ende entscheide Panther-Trainer Mike Stewart, wo Sezemsky spiele, in Augsburg oder bei einem Kooperationspartner.
Gefährliche erste Reihe
Freitagsgegner Weißwasser steht mit 58 Punkten auf Platz vier in dieser Saison erstaunlich gut da. Krinner warnt vor allem vor der ersten Reihe der Füchse mit Dennis Swinnen, Jeff Hayes und Jakub Svoboda, sie ist für ihn die beste der Liga. Wobei Svoboda zuletzt mit Adduktorenproblemen ausfiel. Dafür kam mit Nick Bruneteau (USA) beim 3:2-Derbysieg gegen Dresden ein Kontingentverteidiger zurück. „Wir müssen unsere Fehlerquote klein halten“, sagt der Trainer, auch vom aggressiven Forechecking der Ostsachsen müsse man sich lösen. „Es wichtig, dass die Mannschaft eine Reaktion zeigt auf das letzte Wochenende“, sagt Ste- phan Vogt, „wir haben da noch etwas gutzumachen.“
Am Sonntag spielen die Towerstars beim SC Riessersee, der wie die Towerstars 53 Punkte auf dem Konto hat und ebenfalls um die direkte Play-off-Qualifikation kämpft.