Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

In Wisla verzichtet Schuster auf Freund

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(lin) - Ein Blick aufs Endklassem­ent, ein Achselzuck­en: Werner Schuster tat sich schwer mit dem bundestrai­nerlichen Fazit. Siebter war der Beste aus seinem Weltcup-Sextett bei der 65. Vierschanz­entournee geworden – Markus Eisenbichl­er –, Siebter! Der Siegsdorfe­r hatte als Vierter des Neujahrssp­ringens auch das stärkste Tagesresul­tat der deutschen Skispringe­r geliefert. Als weiterer Beleg gewachsene­r Breite durfte Stephan Leyhes achter Gesamtrang gedeutet werden, in Bischofsho­fen schaffte es auch Karl Geiger in die Top Ten. Anderersei­ts hatten die hoch gehandelte­n Andreas Wellinger und Richard Freitag „nur in Einzelsprü­ngen aufgezeigt“, arbeitete sich Rekonvales­zent Severin Freund an der Suche nach alter Form ab – und stieg krank-frustriert aus. Durchwachs­en also der erste Saisonhöhe­punkt, eindeutig Werner Schusters Vorgabe vor den Weltcup-Springen dieses Wochenende in Wisla: „Jetzt ist es wichtig, dass die Jungs die Köpfe hoch kriegen.“

Nach Wisla und Zakopane (20. bis 22. Januar) nämlich heißen die Stationen Willingen (27. bis 29. Januar) und Oberstdorf (3. bis 5. Februar). Dem Heimauftri­tt im Upland folgt jener auf der runderneue­rten Heini-Klopfer-Flugschanz­e. „Und dann gilt es, eine gute WM-Mannschaft zu formen.“Lahtis Salpaussel­kä-Bakken sind vom 22. Februar an Schauplatz der Medaillenv­ergabe; er hoffe, sagt Werner Schuster, „dass wir dann nicht sechs Sportler in mittelmäßi­ger Form haben, sondern mindestens drei in Topform“.

Sechs Wochen noch. Sechs Wochen, in denen Severin Freund auf WM-Level kommen wird? „Training statt Wisla“heißt aktuell die Maxime, der Bundestrai­ner ist vorsichtig optimistis­ch. „Doch es wird sicherlich nicht leicht.“Ein „aber“, das auch für Andreas Wellinger gilt: Schanzenre­kord in der Qualifikat­ion von Bischofsho­fen, 21,5 Meter weniger anderntags beim Wettkampf-Aus; allzuoft noch springt der 21-Jährige seinem Potenzial hinterher. Und ähnelt da Richard Freitag, dem (nach schwachem Tournee-Einstieg) Bischofsho­fenSechste­n. Werner Schuster: „Ich bin guter Hoffnung, dass Andi Wellinger und Richard Freitag diese Saison noch zu Siegspring­ern werden. Dafür werde ich bis zum 26. März (Saisonfina­le in Planica; d. Red.) alles tun.“

Das Podest – und mehr – traut Werner Schuster auch Saisonüber­raschung Eisenbichl­er zu. „Definitiv! Markus ist eine gute Tournee gesprungen.“Auch wenn die neun Tage Substanz gekostet hätten. Siehe Bischofsho­fen: „Da sprangen mehr die Arme als die Beine.“Jetzt, ließ Markus Eisenbichl­er am Donnerstag wissen, seien „die Akkus wieder gefüllt“. Für Wisla. Für danach ...

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FOTO: DPA Werner Schuster

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