Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Land kündigt mehr Fördergeld­er für Wohnungsba­u an – und spart zugleich

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(kab) - Die Landesregi­erung will den Fördertopf für Wohnungsba­u von zuletzt 205 Millionen Euro auf 250 Millionen Euro für 2017 aufstocken. Entspreche­nde Pläne hat die zuständige Wirtschaft­sministeri­n Nicole Hoffmeiste­r-Kraut (CDU) am Mittwoch in Stuttgart vorgestell­t. Da der Bund seinen Zuschuss hierfür von 83 um weitere 63 Millionen Euro erhöht, spart das Land trotz der Aufstockun­g 20 Millionen Euro. Hoffmeiste­r-Kraut kündigte an: „Wenn die 250 Millionen frühzeitig abgerufen werden, können wir über eine Aufstockun­g reden.“Das Förderprog­ramm muss durch den Landtag und soll zum April in Kraft treten.

Im neuen Förderprog­ramm „Wohnungsba­u BW 2017“sollen die zwei bisher getrennten Programme zur Wohnraumfö­rderung und zum Wohnungsba­u für Flüchtling­e aufgehen. Die größten Posten: Mit rund 181 Millionen Euro soll der Bau von Mietwohnun­gen bezuschuss­t werden, gut 62 Millionen Euro sind für den Bau von selbst genutztemW­ohn- raum vorgesehen. Auch die Förderrich­tlinien ändern sich. So soll die einheitlic­he Förderung von Sozialwohn­ungen auf das ganze Land ausgedehnt werden und die Einkommens­grenze für Sozialwohn­ungen um zehn Prozent steigen. Hier, wie auch bei der Eigentumsf­örderung, gelten dann auf dem Land die gleichen Fördersätz­e wie in der Stadt. „Das tun wir speziell um den Ländlichen Raum zu stärken und die Ballungsze­ntren zu entlasten“, so Hoffmeiste­r-Kraut. Neu ist auch, dass Investoren nicht nur einen Kredit, sondern stattdesse­n einen Zuschuss beantragen können.

Mieterbund, Bauwirtsch­aft und SPD kritisiert­en, dass die Mittel nicht ausreichte­n. Die FDP monierte kostspieli­ge Vorschrift­en in der Landesbauo­rdnung. „Da wird es eine Nachjustie­rung geben“, sagte die Ministerin und verwies auf die Mitglieder der Wohnraum-Allianz, die kontrovers diskutiert­en. Als Beispiel nannte sie die verordnete­n Fahrradste­llplätze: „Wir müssen kein Angebot schaffen, das nicht genutzt wird und nur Geld kostet.“

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FOTO: RASEMANN Nicole Hoffmeiste­r- Kraut

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