Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Mehr als nur ein Spielzeug
Mini-Helikopter mit hochauflösender Kamera: Nichts anderes sind die sogenannten Drohnen. In Geschäften finden sie reißenden Absatz, seitdem sie für jedermann erschwinglich und einfach zu bedienen sind. Zu Weihnachten waren Drohnen der Renner. Mögen sie vielen auch als harmloses Spielzeug erscheinen, können die frei verkäuflichen Drohnen durchaus zur Gefahr werden. Wenn die Bundesregierung nun strengere Regeln erlässt, ist das keine Gängelung der Bürger. Es geht darum, vermeidbare Unfälle zu verhindern und die Hobbypiloten zu verantwortlichem Umgang mit der neuen Technologie anzuhalten.
Wer Drohnen aufsteigen lassen will, kann das weiter tun. Doch er muss sich an Regeln halten. Die sind strenger als bisher – und werden sich nicht so leicht ignorieren lassen wie die Bestimmungen, die es bisher auch gab, aber vielen nicht geläufig waren. Um sicherzugehen, dass Regelverstöße geahndet werden können, muss eine Plakette auf der Drohne den Besitzer samt Adresse ausweisen. Die Überlegung: Wenn der Pilot zurückverfolgt werden kann, ist der Drohnenbesitzer vorsichtiger.
Ein Video im Netz zeigt derzeit, warum das eine gute Idee ist: An Silvester krachte in den USA eine Drohne in die „Space Needle“, das Wahrzeichen von Seattle. Arbeiter, die auf der Plattform in luftiger Höhe tätig waren, kamen mit dem Schreck davon. Wenn der Besitzer gefunden ist, drohen ihm bis zu ein Jahr Gefängnis und eine Geldstrafe von bis zu 5000 US-Dollar.
Schärfere Regeln sollen ähnliche Vorfälle hierzulande verhindern. Dass bisher keine tödlichen Unfälle passiert sind, war pures Glück.