Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Der blecherne James Bond
Gelungene Fortsetzung: Trickfilm „Ritter Rost 2 – Das Schrottkomplott“
Spannend, witzig und überraschend politisch: Der Trickfilm „Ritter Rost 2 – Das Schrottkomplott“ist eine gelungene Fortsetzung um den Kinderbuchhelden.
Schauspieler mit gut ausgebildeten Sprechstimmen sind ein Genuss. Das gilt besonders für den Trickfilm. Es sind denn auch die hervorragenden Sprecher, die den Charakteren in „Ritter Rost 2“viel Witz verleihen, so wie Tom Gerhardt und Detlev Redinger, die wieder mit rheinländischem Dialekt den doppelköpfigen Feuerzangenbruder sprechen.
Die Hauptfiguren wurden neu besetzt: Die Stimme von Ritter Rost spricht anstelle des Komikers Rick Kavanian mit großem Charme Christoph Maria Herbst. Dem Burgfräulein Bö leiht nicht mehr Carolin Kebekus ihre Stimme, sondern Nachwuchsstar Jella Haase.
Die Handlung stellt Ritter Rost vor ein Problem: Der König ist pleite und will seine teuren Ritter entlassen. Prinzessin Magnesia errichtet daraufhin einen Polizeistaat – ohne Ritter. Arbeitslos geworden verkauft Rost die Erfindungen seines verstorbenen Vaters an die Polizei. Die jedoch setzt diese gegen ihn und seine Freunde ein.
Durch die Gefechte wird dieser Kindertrickfilm zu einem echten Actionspektakel. Die Ritter müssen sich immer wieder gegen die sogenannten Clops verteidigen, Magnesias geklonte Polizisten (Clops ist eine Wortschöpfung aus Klon und Cops). Die verrückten Erfindungen von Ritter Rost und seinem Vater erinnern an die Agentenwerkzeuge, mit denen James Bond ausgestattet wird.
Die filmische Fortsetzung um Ritter Rost ist so eine detailverliebte Mischung verschiedener Genres geworden: aus Western, Abenteuerfilm und nicht allzu ernsthafter Politsatire. Damit dürften auch ältere Zuschauer ihren Spaß haben. (dpa)
Ritter Rost 2 – Das Schrott
komplott. Regie: Thomas Bodenstein und Marcus Hamann. Deutschland 2016. 87 Minuten. Ohne Altersbeschränkung.