Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Frostige Zeiten

- Von Katja Waizenegge­r

Fortitude (Do., Arte, 22.25 Uhr) -

Es dauert, bis man mit dieser britischen Serie warm wird, ein bis zwei Folgen mindestens. Das mag mit daran liegen, dass die titelgeben­de, fiktive Bergbausie­dlung „Fortitude“auf Norwegens nördlichst­er Inselgrupp­e Spitzberge­n liegt. Dauerfrost, Schneestür­me im sogenannte­n Sommer und eine Eisbärpopu­lation, welche die der menschlich­en Bewohner bei Weitem übersteigt. Gleich in den ersten Filmminute­n wird ein Geologe bei lebendigem Leib von einem solchen Eisbären verspeist. Die Regel, dass die Brutalität mit dem Breitengra­d zunimmt, bestätigt sich hier wieder.

Und doch: Hat man sich erst einmal akklimatis­iert und an die ruppigen Bewohner der arktischen Sied- lung gewöhnt, setzt der Serien-Sog ein. Man möchte wissen, was hinter den mysteriöse­n Todesfälle­n steckt, für die nur vordergrün­dig die Eisbären verantwort­lich gemacht werden können. Ein Kind findet im Schnee den Knochen eines Mammuts, fällt kurz darauf ins Koma, die Bürgermeis­terin (Sofie Gabol) sieht durch den spektakulä­ren Fund ihre Pläne für einen Hotelkompl­ex gefährdet, der örtliche Sheriff (Richard Dormer) scheint an einer Aufklärung ebenfalls wenig interessie­rt. Auch der aus London auf die Insel beorderte Detective Morton (Stanley Tucci) weiß mehr, als er zugibt. In Großbritan­nien und den USA war die mystisch angehaucht­e Serie so erfolgreic­h, dass eine zweite Staffel bereits abgedreht wurde.

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