Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
„Unbändige Energie, Ausdauer und Lebenslust“
Gerda Sorger stellt in der Galerie Ricki Scopes aus – Gudrun Vogel würdigte sie bei der Vernissage
- Groß war die Fan-Gemeinde Gerda Sorgers, die sich zur Vernissage in der Galerie Ricki Scopes am Weibermarkt in Riedlingen einfand, um sie zu begrüßen und ein weiteres Mal dort Bilder von ihr zu bewundern – 13 an der Zahl. Doch es lohnte sich auch, die Mappe durchzublättern, die bescheiden in einer Ecke platziert war. Kaum war die Ausstellung eröffnet, hatten bereits die ersten der Besucher daraus „ihr“SorgerBild entdeckt und gesichert.
Was sich an den Wänden präsentiert, ist unverkennbar Gerda Sorgers Mal-Handschrift, sind „ihre Farben“und Themen: Landschaften, wobei selbst die Alb mediterran wirkt, Menschen, mehr oder weniger naturalistisch, vor allem aber in Bewegung, wie die Violonistin, fast schon intim, wie der „Blick über die Schulter“, anrührend, wie „Clown G“.
„Gerdas Palette II“hat die Galeristin Ricki Scopes die Ausstellung überschrieben, die zweite, die sie für die „große alte Dame“ausrichtet, wie Gudrun Vogel in ihrer Eröffnungsrede die Malerin nannte und empfahl: „Genießen Sie die Bilder und ihre Gegenwart, solange es sie noch gibt.“
Wie präsent sie nicht nur in ihren Bildern, sondern auch persönlich ist, bewies die Malerin in ihrer kurzen Dankesrede, in der sie auf ihren „zweiten Bildungsweg“einging und die sie prägenden Mal-Lehrer erwähnte: Willibrord Haas mit seinen Radierungen, Hermann Schenkel als Porträtist und der hochverehrte Shmuel Shapiro, dem sie sich in ihrer Malweise und der Farbigkeit ihrer Bilder vor allem verbunden weiß.
Auch Gudrun Vogel würdigte diese Begegnung in ihrer Rede und zitierte Gerda Sorger: „Als ich seine Bilder zum ersten Mal sah, wusste ich, so wollte ich immer malen!“Dennoch sind ihre Arbeiten unverwechselbare „Sorger“-Bilder geworden, nachdem sie sich auch bei mehreren Volkshochschul-Kursen ihr „Fundament“geholt hatte und ausstellen konnte, so wie jetzt bei Ricki Scopes, wobei sie ihren Bildern „eine neue Heimat“wünschte.
Gudrun Vogel ging in ihrer sehr persönlichen Rede auf viele Begegnungen mit Gerda Sorger in den vergangenen gut zwei Jahrzehnten ein. Seit der ersten bei einer Ausstellung zusammen mit Gerold Jäggle in der Kreissparkasse Zwiefalten im Jahr 1993 besitze sie das Bildnis einer Dame, „die demonstrativ eine eindrucksvolle Brust vor sich trägt“. Sie erinnerte an beider Mitgliedschaft im Kunstkreis ´84 Riedlingen und gemeinsame Malstunden bei Ruth Dietrich in Volkshochschulkursen, Malwochen in Illereichen in der Galerie von Dorothea Schrade mit der lustigen „Happy Hour“um 17 Uhr und später im Pfarrhaus in Diepoldshofen, in dem den Malern aufgetragen war, die Heizanlage zu „füttern“.
Bequemer fanden es die Künstler im Feriendorf am Sternberg vor mit wundervoller Landschaft vor der Tür und, „ganz wichtig“für Gerda Sorger, so Gudrun Vogel: „eine Terrasse zum Sonnenbaden. Ihre Sehnsucht nach Licht und Sonne führe sie auch jetzt noch mit dem Auto auf den Österberg. Im Gegensatz zu ihr fröne Gerda Sorger jetzt im Kloster Untermarchtal der jährlichen Mal-Woche des Kunstkreises ´84 Riedlingen.
All das mache deutlich, „welche unbändige Energie, Ausdauer und Lebenslust in dieser Gerda stecken“. Neben ihrer ausdrucksstarken und unbeschwerten Art zu malen, sei sie ihr in diesem Sinne ein ständiges Vorbild. „Niemals lässt sie sich unterkriegen“, selbst nicht von Stürzen. Sie wünschte ihr, dass sie „noch eine möglichst lange und gute Zeit mit ihren „Kindern“, den vielen Bildern, in ihrer geliebten Wohnung bleiben könne. Ein Wunsch, dem sich viele der Ausstellungsbesucher im Gespräch mit der Künstlerin anschlossen, eingebettet in angenehme LiveMusik von Konny Köberlein und Dietmar Paul. Die
in der Galerie Ricki Scopes dauert bis 12. Februar und ist jeden Freitag von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Außerhalb dieser Zeiten kann sie nach Vereinbarung besichtigt werden, Telefon: 017653288092.