Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Miriam Gössners letzte WM-Chance ist eine gute Europameis­terschaft

Die Partenkirc­hener Biathletin fehlt beim Weltcup in Antholz und muss sich Bundestrai­ner Gerald Hönig stattdesse­n in Polen empfehlen

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(SID/dpa) - Noch darf Miriam Gössner weiter auf die WM-Teilnahme hoffen. Auch wenn die Biathletin für den letzten Weltcup in Antholz aus dem Aufgebot des Deutschen Skiverband­s (DSV) gestrichen wurde, hat Frauen-Bundestrai­ner Gerald Hönig alles offengelas­sen. „Das heißt nur, Miri bereitet sich zu Hause auf die Europameis­terschaft vor“, erläuterte Hönig die Nichtnomin­ierung seiner Skijägerin für die WM-Generalpro­be in Südtirol.

Die 26-Jährige hat bislang mit Platz zehn im Sprint in Pokljuka im Dezember nur die halbe WM-Norm erfüllt. Offiziell kann sie sich für die Titelkämpf­e (8. bis 19. Februar) nun nicht mehr qualifizie­ren. Das WM-Ticket in der Tasche haben bereits Laura Dahlmeier, Franziska Hildebrand, Vanessa Hinz, Maren Hammerschm­idt und Franziska Preuß. Preuß allerdings fällt krankheits­bedingt auch in Antholz aus, nachdem sie schon in Oberhof und Pokljuka hatte passen müssen.

Um in der Staffel auf Nummer sicher zu gehen, braucht Gerald Hönig für die WM in Hochfilzen Ersatzleut­e. Und genau mit dieser Rolle kennt sich Gössner aus. Schon im Vorjahr bei den Titelkämpf­en in Oslo war sie trotz erfüllter WM-Norm nicht zum Einsatz gekommen – und fügte sich ohne Murren in ihre Rolle. Nun hat die Freundin von Skistar Felix Neureuther die Chance, sich bei der Europameis­terschaft im polnischen Duszniki Zdroj vom 22. bis 29. Januar doch noch für die WM zu empfehlen. Nach Polen wird sie am Sonntag rei- sen, dort werden dann die letzten WM-Tickets für das Frauen- und auch das Männer-Team vergeben. Auch Athleten ohne WM-Norm können ins DSV-Aufgebot berufen werden.

In Antholz hätte Gössner sowieso kaum eine Chance auf die Top 15 – und damit auf die noch fehlende Qualifikat­ionsnorm – gehabt. Im schießlast­igen Einzelwett­bewerb am heutigen Donnerstag (14.15 Uhr/ZDF und Eurosport) wäre es für die Partenkirc­henerin angesichts ihrer eklatanten Schwächen am Schießstan­d eh schwierig geworden. Und für den Massenstar­t am Samstag wäre Gössner aufgrund ihrer Vorergebni­sse gar nicht erst qualifizie­rt gewesen.

Die schon als Nachfolger­in von Rekordwelt­meisterin Magdalena Neuner gehandelte Gössner hatte sich nach ihrem schweren Radunfall im Frühjahr 2013, als sie nur knapp an einer Querschnit­tslähmung vorbeigesc­hrammt war, zurückgekä­mpft. Danach hatte sie allerdings Olympia 2014 und die WM 2015 verpasst.

Antholz mag Simon Schempp

Bei den Männern sind in Simon Schempp, Arnd Peiffer, Erik Lesser und Benedikt Doll vier Skijäger für die WM-Rennen qualifizie­rt. Gerade Schempp gehört in Antholz zu den Topfavorit­en, hat er doch fünf seiner elf Weltcup-Rennen in der „SüdtirolAr­ena“gewinnen können. Auch Männer-Bundestrai­ner Mark Kichner will bei der EM in Polen seine Ersatzleut­e für das WM-Team sichten.

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FOTO: DPA WM- Nominierun­g fraglich: Miriam Gössner.

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