Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Chance und Herausford­erung

- Von Hendrik● Groth h.groth@schwaebisc­he.de

Die kommenden Jahre werden herausford­ernd. Der neue US-Präsident Donald Trump wird vieles und viele auf die Probe stellen. Über seine Pläne oder gar Ideen ist trotz seiner brachial wirkenden Auftritte wenig bekannt. Seine Anhänger sind begeistert, seine Gegner befürchten einiges: mehr Protektion­ismus, US-Alleingäng­e in internatio­nalen Fragen und zahllose einsame Entscheidu­ngen eines selbstbewu­ssten Staatschef­s, der die Gepflogenh­eiten einer Demokratie und auch die Befindlich­keiten seiner Verbündete­n nicht allzu ernst zu nehmen scheint.

Eines dürfte aber sicher sein, die Präsidents­chaft Trumps wird sich erheblich von denen seiner Vorgänger unterschei­den. Deshalb ist der Journalism­us gefordert. Vor allem den Reportern und Redakteure­n, die für sich in Anspruch nehmen, für Qualitätsj­ournalismu­s zu stehen, werden die Trump-Jahre viel abverlange­n. Sie sehen sich in der Defensive im Kampf um die Deutungsho­heit, da Trump auf die sozialen Medien setzt und so ungefilter­t an die Menschen herankommt.

Doch gerade daraus erwächst eine Chance für den unabhängig­en Journalism­us. Es muss kühl berichtet, sauber recherchie­rt und nüchtern analysiert werden. Es darf nicht sein, dass sich Berichters­tatter von ihren Gefühlen leiten lassen, sie müssen ihre Quellen deutlich machen. Die Auseinande­rsetzung wird hart werden. Der US-Wahlkampf hat gezeigt, dass aufgedeckt­e Lügen und Halbwahrhe­iten nicht zwingend zu Konsequenz­en führen.

Die „Schwäbisch­e Zeitung“vertraut in diesem schwierige­n Umfeld auf ihren langjährig­en und erfahrenen US-Korrespond­enten Frank Herrmann in Washington sowie auf die gut besetzten Büros der internatio­nalen Nachrichte­nagenturen dpa und AFP in der amerikanis­chen Hauptstadt. Die Zeitung wird auf diese Weise für breit angelegte Informatio­nen sorgen, die keine Aspekte ausklammer­n. Donald Trump ist gewählt, egal was man von ihm hält. Nun ist seriöser Nachrichte­njournalis­mus, wie ihn die „Schwäbisch­e Zeitung“versteht, gefordert.

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