Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Ergebnisse der großen Vogelzählung
Die vorläufigen Ergebnisse der Zählaktion „Stunde der Wintervögel“bestätigen laut Stefan Bosch vom Naturschutzbund (Nabu), dass es in deutschen Gärten und Parks in diesem Winter weniger Vögel gibt. Vor allem bildet sich das bei den Kohl- und Blaumeisen ab: Ihre Zahl hat um ein Drittel im Vergleich zum Vorjahr abgenommen, in Baden-Württemberg sogar um mehr als 40 Prozent. Ähnlich stark ging die Zahl beobachteter Grünfinken zurück. Vor allem drei Faktoren kämen laut Bosch als Erklärung infrage: Schlechte Brutergebnisse im nasskalten Frühjahr, ein geringer Zuzug aus dem Norden und milde Wetterverhältnisse bis zum Zählwochenende zwischen dem 6. und 8. Januar. Dadurch hätten die Vögel wohl genug Nahrung gehabt und mussten nicht in die Siedlungen kommen. Auf den ersten Blick erstaunlich ist, dass die Zahl der Amseln um 20 Prozent zugelegt hat. Das hat laut Vogelforscher Peter Berthold wiederum damit zu tun, dass an dem Zählwochenende selbst Schnee lag, was wohl einige der Vögel kurzfristig in die Gärten gelockt hat. Bei der Zählung werden Gartenvögel erfasst, die laut Berthold einen relativ kleinen Teil innerhalb der Vogelwelt bilden. Die meistgezählte Vogelart ist auch in diesem Winter der Haussperling. Jeder, der wollte, konnte beim Zählen mitmachen – heuer waren das mehr als 115 000 Vogelfreunde. Die Endauswertung wird Ende Januar erwartet. (dtp)