Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Trumps Wahrheit in 140 Zei

Der US-Präsident misstraut den etablierte­n Medien und setzte bislang auf Twit

- Von Daniel Hadrys

- „Wir hatten heute eine großartige Pressekonf­erenz. Ein paar ,Fake News‘-Organisati­onen waren da.“– Willkommen auf dem Twitter-Account des neuen USPräsiden­ten Donald Trump. Dem Oberhaupt der vielleicht letzten Supermacht der Welt, der vor 20 Millionen „Followern“den Medien ihre Glaubwürdi­gkeit abspricht.

Die Pressefrei­heit ist eines der höchsten Güter in der US-amerikanis­chen Verfassung. Sie ist dort festgeschr­ieben im „First Amendment“, dem ersten Zusatzarti­kel. Spätestens bei seiner Pressekonf­erenz vergangene Woche machte Trump klar, dass er die Pressefrei­heit nicht für alle Medien gelten lassen will. Während der Fragerunde verweigert­e der 70-Jährige dem alteingese­ssenen CNN-Reporter Jim Acosta die Antwort auf eine Frage mit den Worten „Sie sind Fake News“, also eine „Falschmeld­ung“.

Das war sogar für Trump, der nicht gerade als Mann der leisen Worte gilt, eine neue Eskalation­sstufe. CNN hatte vorher berichtet, Russland habe belastende­s Material über den designiert­en US-Präsidente­n gesammelt.

„Seine Einstellun­g gegenüber den Medien ist sehr skeptisch“, sagt der US-Politologe James Davis von der Universitä­t St. Gallen. „Politiker haben es nicht gern, dass Reporter alles hinterfrag­en und recherchie­ren.“Das sei nicht neu. „Neu ist die Art und Weise, wie Trump einzelne Journalist­en, beziehungs­weise Sender und Zeitungen, als ,Feind‘ bezeichnet und verleumdet. Das ist antidemokr­atisch“, so Davis.

Trump nennt Medien „verlogen“

Im Umgang mit den Medien wirkt Trump wie ein getroffene­s Tier, das nun um sich beißt. Für den Milliardär sind manche etablierte­n Sender nicht mehr als „Lügenpress­e“, die Unwahrheit­en verbreiten. Die Internetse­ite „Buzzfeed“nannte er einen „Haufen Müll“.

Im Wahlkampf bezeichnet­e der republikan­ische Kandidat Journalist­en als „niedrigste Form des Daseins“. Mit seiner Verachtung für die Presse infizierte er auch seine Anhänger. Auf Veranstalt­ungen brachte er sie dazu, Reporter auszubuhen. Einige von ihnen trugen dabei TShirts mit der Aufschrift „Seil. Baum. Journalist.“

Doch das habe laut Davis zu einer neuen Solidaritä­t der Journalist­en untereinan­der geführt. Im Falle von Acosta sei es interessan­t gewesen, wie der konservati­ve Sender „Fox News“den CNN-Mann unterstütz­t habe, indem „Fox News“Acosta verteidigt­e. „Das gibt mir ein bisschen Hoffnung“, sagt Davis. Trump schoss in der Vergangenh­eit vor allem gegen Sender und Journ die kritisch über ihn berichte steht nun die Gefahr, dass er n hörige, wohlgesonn­ene Med Informatio­nen versorgt? „D er sicherlich versuchen, abe das ist nicht neu.“

Schon immer habe es P gegeben, die einzelne Journ besonders gut behandelt hätt glaube aber, dass es bei Trum anderes ist“, erklärt Davis. werde die Grenzen auslote versuchen, sich der neuen zu bedienen, ohne dass er si

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Der künftige US-Präsident D Trump hat bei Twitter mehr 20 Millionen „Follower“.

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