Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Trumps Wahrheit in 140 Zei
Der US-Präsident misstraut den etablierten Medien und setzte bislang auf Twit
- „Wir hatten heute eine großartige Pressekonferenz. Ein paar ,Fake News‘-Organisationen waren da.“– Willkommen auf dem Twitter-Account des neuen USPräsidenten Donald Trump. Dem Oberhaupt der vielleicht letzten Supermacht der Welt, der vor 20 Millionen „Followern“den Medien ihre Glaubwürdigkeit abspricht.
Die Pressefreiheit ist eines der höchsten Güter in der US-amerikanischen Verfassung. Sie ist dort festgeschrieben im „First Amendment“, dem ersten Zusatzartikel. Spätestens bei seiner Pressekonferenz vergangene Woche machte Trump klar, dass er die Pressefreiheit nicht für alle Medien gelten lassen will. Während der Fragerunde verweigerte der 70-Jährige dem alteingesessenen CNN-Reporter Jim Acosta die Antwort auf eine Frage mit den Worten „Sie sind Fake News“, also eine „Falschmeldung“.
Das war sogar für Trump, der nicht gerade als Mann der leisen Worte gilt, eine neue Eskalationsstufe. CNN hatte vorher berichtet, Russland habe belastendes Material über den designierten US-Präsidenten gesammelt.
„Seine Einstellung gegenüber den Medien ist sehr skeptisch“, sagt der US-Politologe James Davis von der Universität St. Gallen. „Politiker haben es nicht gern, dass Reporter alles hinterfragen und recherchieren.“Das sei nicht neu. „Neu ist die Art und Weise, wie Trump einzelne Journalisten, beziehungsweise Sender und Zeitungen, als ,Feind‘ bezeichnet und verleumdet. Das ist antidemokratisch“, so Davis.
Trump nennt Medien „verlogen“
Im Umgang mit den Medien wirkt Trump wie ein getroffenes Tier, das nun um sich beißt. Für den Milliardär sind manche etablierten Sender nicht mehr als „Lügenpresse“, die Unwahrheiten verbreiten. Die Internetseite „Buzzfeed“nannte er einen „Haufen Müll“.
Im Wahlkampf bezeichnete der republikanische Kandidat Journalisten als „niedrigste Form des Daseins“. Mit seiner Verachtung für die Presse infizierte er auch seine Anhänger. Auf Veranstaltungen brachte er sie dazu, Reporter auszubuhen. Einige von ihnen trugen dabei TShirts mit der Aufschrift „Seil. Baum. Journalist.“
Doch das habe laut Davis zu einer neuen Solidarität der Journalisten untereinander geführt. Im Falle von Acosta sei es interessant gewesen, wie der konservative Sender „Fox News“den CNN-Mann unterstützt habe, indem „Fox News“Acosta verteidigte. „Das gibt mir ein bisschen Hoffnung“, sagt Davis. Trump schoss in der Vergangenheit vor allem gegen Sender und Journ die kritisch über ihn berichte steht nun die Gefahr, dass er n hörige, wohlgesonnene Med Informationen versorgt? „D er sicherlich versuchen, abe das ist nicht neu.“
Schon immer habe es P gegeben, die einzelne Journ besonders gut behandelt hätt glaube aber, dass es bei Trum anderes ist“, erklärt Davis. werde die Grenzen auslote versuchen, sich der neuen zu bedienen, ohne dass er si