Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Die Deutschen werden immer älter
Seit 1998 ist die durchschnittliche Lebenserwartung von 75,2 auf 77,9 Jahre gestiegen
●Nach Alexander Gerst wird ein weiterer Deutscher zum Kreis der Esa-Astronauten stoßen. Er heißt Matthias Maurer (Foto: dpa) kommt aus dem saarländischen Oberthal und wird nach derzeitiger Planung am 16. Februar offiziell in das Team eintreten, wie ein Sprecher der Europäischen Raumfahrtagentur (Esa) bestätigte. Das bedeute nicht automatisch, dass Maurer bald ins All fliege – eine konkrete Mission gebe es noch nicht. Maurer ist nach Angaben der Esa Werkstoffwissenschaftler und kam 2010 zu der Raumfahrtagentur. Der Platz im Esa-Team ist hochbegehrt. Bei der Bewerbungsrunde im Jahr 2009 hatten sich rund 8500 Kandidaten mit den notwendigen Voraussetzungen beworben. (dpa)
Ex-Beatle Paul McCartney (Foto: AFP) will sich mit einer Klage gegen den Musikverlag Sony ATV die Rechte an zahlreichen BeatlesSongs zurückholen. In der Klage hieß es, der Ex-Beatle habe den Musikverlag schon früher darüber informiert, dass er die Rechte an den Liedern zurückhaben will, die er zwischen 1962 und 1971 gemeinsam mit John Lennon geschrieben hatte. Sony habe aber bis heute nicht reagiert. Die Rechte unter anderem für „Hey Jude“, „Yesterday“und „Let It Be“hatte er damals verkauft. (dpa/AFP)
(KNA/dpa) - Jedes Jahr sterben in Deutschland mehr Menschen, als in Frankfurt am Main leben. 2015 waren es 925 200, davon 449 512 Männer und 475 688 Frauen. Gegenüber dem Vorjahr stieg die Zahl der Todesfälle um gleich 6,5 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Für 2014 hatten die Statistiker noch ein Minus von mehr als zwei Prozent gegenüber 2013 registriert.
Eine einzelne Ursache für die Zunahme sieht die zuständige Expertin des Bundesamtes, Silvia Schelo, nicht: „Wir haben ein Plus in vielen Krankheitsbereichen.“Natürlich wirken sich der demografische Wandel und die zunehmende Zahl Älterer auf die Todesfallstatistik aus. Nahezu die Hälfte der verstorbenen Frauen und ein Viertel der verstorbenen Männer waren 85 Jahre und älter.
Auch das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung sieht im starken Anstieg keine Besonderheit. „Die Altersgruppe der über 85-Jährigen wird aufgrund der steigenden Lebenserwartung – ungefähr ein Lebensjahr pro Jahrzehnt – immer stärker besetzt sein“, betont Ronny Westerman, Experte für Mortalitätsstatistiken. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts stieg das durchschnittliche Sterbealter von 75,2 Jahren im Jahr 1998 auf 77,9 Jahre im Jahr 2015. Für Männer lag es 2015 bei 74,6, für Frauen bei 81,1 Jahren.
Wenn das Herz versagt
Mit Blick auf die Todesursachen gewinnen die Krebserkrankungen langfristig deutlich an Bedeutung. Dennoch sind Herz- und Kreislauferkrankungen weiterhin die Todesursache Nummer eins: 39 Prozent aller Sterbefälle waren 2015 darauf zurückzuführen; 2010 waren es noch 42 Prozent. Von den 356 625 Menschen, die an einer Herz-/Kreislauferkrankung starben, waren 157 999 Männer und 198 626 Frauen. Vor allem bei älteren Menschen führten diese Erkrankungen zum Tod: 92 Prozent der an einer Krankheit des Herz-Kreislaufsystems Verstorbenen waren 65 Jahre und älter. An einem Herzinfarkt, der zu dieser Krankheitsgruppe gehört, starben im Jahr 2015 insgesamt 50 948 Menschen.
Zweithäufigste Todesursache waren die Krebserkrankungen: Beinahe ein Viertel aller Verstorbenen (226 337 Menschen) erlag im Jahr 2015 einem Krebsleiden. Bei Männern waren Darmkrebs sowie Lungenund Bronchialkrebs die am häufigsten diagnostizierten Krebsarten. Frauen waren ebenfalls am häufigsten an einer bösartigen Tumorbildung der Verdauungsorgane betroffen. Häufigste Einzeldiagnose bei von Frauen war jedoch der Brustkrebs. Vier Prozent beziehungsweise 36 503 Todesfälle waren auf nicht natürliche Todesursachen wie zum Beispiel Verletzungen oder Vergiftungen zurückzuführen.
Mehr Todesfälle wegen Demenz
Mit der steigenden Lebenserwartung prognostizieren die Statistiker einen weiteren Wandel bei den Todesursachen. „Tendenziell ist zu erwarten, dass die altersbedingten Todesursachen wie Demenz an Bedeutung zunehmen“, unterstreicht Westerman. Im vergangenen Jahr wurde bei 36 635 Todesfällen als Ursache eine Demenz angegeben. Im Jahr zuvor waren es noch 28 800 und 2006 lediglich 7900. In 12 868 Fällen war 2015 ein Sturz die Ursache für den Tod; auch hier erwarten die Statistiker potenziell Anstiege mit steigendem Lebensalter. Durch Suizid beendeten 10 080 Menschen ihr Leben, wobei der Anteil der Männer mit 73 Prozent fast dreimal so hoch war wie der Anteil der Frauen. 2014 hatten die Statistiker noch 10 209 Suizide registriert.
Ein einheitliches, ausführliches Verzeichnis der Todesursachen existiert in Deutschland seit 1905, die ersten vorliegenden Aufzeichnungen stammen aus dem Jahr 1877.