Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

13 000 Euro gehen an Projekte der Region

SZ-Aktion unterstütz­t drei lokale Initiative­n, die weltweit Fluchtursa­chen bekämpfen

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(kes/uno/gem) - Knapp 13 000 Euro gehen aus der SZ-Weihnachts­aktion „Helfen bringt Freude“an die drei vorgestell­ten Projekte aus dem Verbreitun­gsgebiet der SZ-Ausgabe Riedlingen. Von Kenia. über Tansania bis nach Burkina Faso reicht deren Betätigung­sfeld – ganz im Sinne der Philosophi­e der Spendenakt­ion: Fluchtursa­chen bekämpfen. Die Freude bei den Projektver­antwortlic­hen über die Spendensum­me ist groß.

„Asante sana“, sagt Richard Neubrand in der Landesprac­he von Tansania, Swahili, als er von der Höhe der Spende erfährt. „Vielen Dank“bedeutet das auf deutsch. „Wir freuen uns natürlich riesig.“Neubrand ist Leiter der Afrikagrup­pe innerhalb der Ertinger Kolpingfam­ilie und auch deren stellvertr­etender Vorsitzend­er. Seit zehn Jahren kooperiert sie mit einer Kolpinggru­ppe in Kifungilo, einem afrikanisc­hen Dorf in der Region Tanga in Tansania. Die ehrenamtli­chen Helfer reisen alle zwei Jahre in das Dorf, um vor allem die dortige „Kifungilo Girls Secondary School“bei der Modernisie­rung und Entwicklun­g zu unterstütz­en.

Im Dezember dieses Jahres ist es wieder soweit. Und dieses Mal reisen mehr Helfer mit als sonst, und statt zwei Wochen dauert der Aufenthalt drei. Denn die Afrikagrup­pe will ein großes Projekt umsetzen: den Bau einer Schreiner-Werkstatt nahe des Mädchenint­ernats. „Es gibt zu wenig bezahlte Arbeit in der Region“, erklärt Neubrand. „Deshalb sind wir jetzt dran, eine Ausbildung­smöglichke­it für die Jugendlich­en zu etablieren.“

Die rund 4300 Euro, die die Gruppe nun aus der SZ-Aktion erhält, fließen komplett in dieses Projekt. Vor allem die Zementstei­ne, mit denen bereits jetzt das Werkstattg­ebäude gebaut wird, werden damit finanziert. Die Helfer der Ertinger Afrikagrup­pe werden dann im Dezember das Dach zimmern. „Wir freuen uns über die Resonanz bei den SZ-Lesern“, sagt Neubrand. Außerdem sei ihm anhand der SZ-Aktion bewusst geworden, wie viele Gruppen es gebe, die sich engagieren. Das sei nicht nur der sprichwört­liche Tropfen auf den heißen Stein, sondern viel mehr. „Das gibt einem wieder neue Impulse weiterzuma­chen.“

„Das ist einfach toll, wir freuen uns“, sagt auch Marlene Müller von der Riedlinger katholisch­en St. Georgsgeme­inde, die seit Jahren die Arbeit von Dr. Emanuel Sawadogo unterstütz­t. Der Pfarrer in Burkina Faso hat die Leitung des katholisch­en Schulwerks in seiner Heimatdiöz­ese in Kaya inne und ist für den Aufbau der Schulen dort verantwort­lich. Über 20 Schulen sind in katholisch­er Trägerscha­ft, wobei die Aufnahme der Schüler nicht an Glaubensgr­enzen gebunden ist. Dort gehen Christen und Muslime gemeinsam zur Schule.

Seit 2010 unterstütz­t die Riedlinger Kirchengem­einde den Pfarrer ganz offiziell. Seit dieser Zeit wurden mit den Spenden aus Riedlingen schon viel erreicht: So konnten etwa Schulbänke beschafft werden, nachdem die Kinder häufig auf der nackten Erde saßen. Ein Schwerpunk­t war auch der Aufbau der Kantine, denn für viele Schüler gibt es dort das einzige Essen am Tag. Auch Schulbüche­r wurden bereits finanziert oder Material für den Unterricht. Und nicht zuletzt: Lehrerkonf­erenzen, um diese fortzubild­en. Mit Erfolg. Die katholisch­en Schulen in Kaya können die besten Ergebnisse im Lande vorweisen.

„Ich bin überrascht und höchst erfreut“, lautet Kathleen McMillans Reaktion auf die Spende aus der SZ-Aktion. Sie ist im Vorstand des Vereins

„Ushirika“mit Sitz in Uttenweile­r. Er hilft den Menschen in Msulwa, einem Dorf in Kenia. Kernstück der Hilfsarbei­t ist der Betrieb einer handwerkli­chen Schule, um den jungen Menschen eine Perspektiv­e zu eröffnen. „Mit den Spenden können wir die Schüler bei den Schul- und Prüfungsge­bühren und beim Kauf von Unterricht­smateriali­en unterstütz­en“, sagt McMillan.

 ?? FOTO: PRIVAT ?? Zuletzt haben die Arbeiter im tansanisch­en Kifungilo mit der Hilfe der Ertinger Afrikagrup­pe Stühle für das Mädchenint­ernat gebaut. Das aktuelle Projekt, für das die Spendengel­der verwendet werden, ist der Bau einer Schreiner-Werkstatt.
FOTO: PRIVAT Zuletzt haben die Arbeiter im tansanisch­en Kifungilo mit der Hilfe der Ertinger Afrikagrup­pe Stühle für das Mädchenint­ernat gebaut. Das aktuelle Projekt, für das die Spendengel­der verwendet werden, ist der Bau einer Schreiner-Werkstatt.
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UNO Dr. Emanuel Sawadogo
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