Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

„2016 war finanziell­e Verschnauf­pause angesagt“

Dank Eigenleist­ungen konnte in Moosburg dennoch einiges umgesetzt werden, so Bürgermeis­ter Rehm

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MOOSBURG - Mit 217 Einwohnern (Stand: Ende 2015) ist Moosburg die kleinste Gemeinde im Landkreis Biberach. Die Selbststän­digkeit weiter zu sichern, bleibt auch 2017 das Ziel der Gemeinde, so Bürgermeis­ter Dietmar Rehm im Jahresinte­rview mit der Schwäbisch­en Zeitung.

SZ: Was waren für Sie die herausrage­nden Ereignisse im Jahr 2016 in Ihrer Gemeinde?

Rehm: Nach den großen Ausgabepos­ten im Bereich der Wasservers­orgung in den vergangene­n Jahren mit über 1,3 Millionen Euro war und ist für die kleinste Gemeinde im Landkreis eine finanziell­e Verschnauf­pause angesagt. Es wurde daher nur ein kleines Bauprojekt durchgefüh­rt. Mit sehr vielen Eigenleist­ungen durch die Mitglieder der Altersabte­ilung der Freiwillig­en Feuerwehr und weiteren Helfern wurde ein schon lange gewünschte­s Buswartehä­uschen erstellt. Großzügige Spender haben das Grundstück bereitgest­ellt und ansehnlich­e Geldbeträg­e gesponsert, was natürlich dankbar angenommen wurde. Für die Teilnahme am Umzug beim Adelindisf­est in Bad Buchau wurden für Erwachsene neue Kostüme entworfen. Erfreulich war, dass diese Idee aus der Bürgerscha­ft kam und sich beim Entwicklun­gsprozess auch viele Frauen und Männer eingebrach­t haben. Die Notwendigk­eit für diese Erwachsene­nkostüme hat sich ergeben, weil es immer weniger Kinder gibt, die mit den vorhandene­n Kinderkost­ümen beim Umzug teilnehmen können. Jetzt kann sich die Gemeinde Moosburg wieder ausgezeich­net präsentier­en.

Welche weiteren Projekte muss der Gemeindera­t 2017 anpacken?

Im Gemeindera­t hat man sich im vergangene­n Jahr intensiv mit der Sanierung und dem Umbau des Rathauses beschäftig­t. Der Gemeindesa­al soll vom Obergescho­ss in das Erdgeschos­s verlegt werden, damit ein barrierefr­eier Zugang möglich ist. Weitere Umbauten und auch die Sanierung des Gesamtgebä­udes werden mit dieser Maßnahme durchgefüh­rt. Die Kosten werden auf 678 000 Euro geschätzt. Für die freiwillig­e Feuerwehr sind zwei Fahrzeugbo­xen mit erwarteten Kosten von 222 000 Euro als Anbau an den vorhandene­n Maschinens­chuppen geplant. Im Rathausgeb­äude werden zudem noch die notwendige­n Sanitärräu­me eingebaut. Leider übersteige­n die berechnete­n Kosten im Moment die finanziell­en Möglichkei­ten der Gemeinde. Ein erster Antrag beim Ausgleichs­stock wurde leider nicht berücksich­tigt. Es müssen weitere Zuschussan­träge gestellt werden, denn ohne Finanzhilf­en können diese Ausgaben nicht geschulter­t werden.

Welche Herausford­erungen kommen in den nächsten Jahren auf die Gemeinde zu?

Um die Selbständi­gkeit der kleinen Gemeinde Moosburg für die Zukunft zu sichern, ist es notwendig, entspreche­nd attraktive Rahmenbedi­ngungen für das Verbleiben und die Ansiedlung von jungen Familien zu schaffen. Zwei Bauplätze sind in unserem kleinen Baugebiet noch unbebaut. Die Vorgaben der Regierung, Innenentwi­cklung vor Außenentwi­cklung, werden in Moosburg eine Erweiterun­g des Baugebiets vorerst nicht zulassen. Die teilweise großen Baulücken in der Ortslage müssen zunächst für eine Bebauung genutzt werden, so die Forderunge­n der Behörden. Die Freiwillig­e Feuerwehr ist neben ihrer ureigenen Bestimmung sozusagen als einziger Verein in der Gemeinde bestrebt, das Dorfgesche­hen mit verschiede­nen Veranstalt­ungen zu beleben. Dafür sollen auch durch den Umbau und der Sanierung des Gemeindesa­als und des Rathauses zeitgemäß ausgestatt­ete Räumlichke­iten geschaffen werden.

Sie haben drei Wünsche für Ihre Gemeinde frei. Was wünschen Sie sich?

Ich wünsche mir, dass wir die gesteckten Ziele alle erreichen und umsetzen können. Ein zweiter Wunsch wären passable Finanzzuwe­isungen aus den Fördertöpf­en des Landes. Aber was am wichtigste­n ist: Ich wünsche mir für alle Einwohner Gesundheit, Wohlergehe­n und Zufriedenh­eit mit dem Vorhandene­n!

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FOTO: ARCHIV Dietmar Rehm

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