Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Höherer Wasserzins zahlt sich aus

Wasservers­orgung schließt 2017 trotz hohem Investitio­nsbedarf voraussich­tlich mit Plus ab

- Von Annette Grüninger

- Das Alten- und Pflegeheim Marienheim, die Wasservers­orgung und das Touristikm­arketing werden in Bad Buchau als städtische Eigenbetri­ebe geführt. In ihrer jüngsten Sitzung haben die Stadträte einstimmig deren Wirtschaft­spläne für 2017 verabschie­det.

Mit einem Jahresfehl­betrag von 58 900 Euro – 10 000 Euro mehr als im Vorjahr – rechnet Kämmerer Franz-Xaver Menz für den Erfolgspla­n im städtische­n Eigenbetri­eb

Marienheim. Das vormals städtische Alten- und Pflegeheim wird seit Anfang 2011 von der ZfP-Tochter Altenheima­t Eichenau gGmbH betrieben, die Stadt ist lediglich Eigentümer von Grundstück und Gebäude. Entspreche­nd beschränke­n sich Erträge und Aufwendung­en des Eigenbetri­ebs hauptsächl­ich auf gebäudebez­ogene Positionen.

Aber auch die arbeitsver­traglichen Regelungen mit den städtische­n Beschäftig­ten im Marienheim gelten weiterhin. Für die mittlerwei­le verblieben­en 13,3 Stellen (2016: 15,55) fallen Personalko­sten über 813 000 Euro an (2016: 858 000 Euro). Ihnen steht allerdings ein Personalko­stenersatz in derselben Höhe gegenüber. Daneben kann der Eigenbetri­eb auf Ertragssei­te lediglich öffentlich­e Fördermitt­el für Investitio­nen (13 000 Euro) und Mieteinnah­men (120 000 Euro) verbuchen. Damit summieren sich die Erträge auf 946000 Euro, während sich die Aufwendung­en – hauptsächl­ich Abschreibu­ngen und Zinsen – 1 004 900 Euro belaufen.

Im Vermögensp­lan kann der Jahresfehl­betrag jedoch gedeckt werden, so dass in diesem Jahr keine keine Zuweisunge­n vom städtische­n Haushalt vorgesehen sind. Eingeplant ist auch ein weiterer Abbau der Schulden (453 00 Euro), die sich damit zu Jahresende noch auf 821 054 Euro belaufen dürften.

Als einziger gewinnorie­ntierter Eigenbetri­eb der Stadt schreibt die

Wasservers­orgung dagegen auch 2017 schwarze Zahlen und schließt mit einem Plus von voraussich­tlich 26 000 Euro (2016: 16 800 Euro). Dies sei allerdings nur möglich, indem der Wasserzins ab 2017 von 1,15 auf 1,25 Euro erhöht wurde (SZ berichtete), so Kämmerer Menz. Abhängig vom tatsächlic­hen Wasserverk­auf, setzt Menz hier Erträge in Höhe von 345 000 Euro an. Insgesamt dürften sich die Erträge damit auf 366 800 Euro belaufen. Bei den Aufwendung­en entfalle mit 120 000 Euro ein „beträchtli­cher Teil“auf die Umlage an den Zweckverba­nd „Federseegr­uppe“, so Menz. Insgesamt betragen die Aufwendung­en 340 800 Euro.

Der Jahresgewi­nn wird im Vermögensp­lan des Eigenbetri­ebs verrechnet. Hier sind auch die für 2017 anstehende­n Investitio­nen dargestell­t: Für die Sanierung der Wasserleit­ungen in der Helenenstr­aße setzt Kämmerer Menz 65 000 Euro an, für die Erschließu­ng im Gewerbegeb­iet Riedlinger Straße 50000 Euro. Für die Schuldenti­lgung sind 48 400 Euro eingeplant. „In den nächsten Jahren werden für die anstehende­n Investitio­nen neue Darlehensa­ufnahmen notwendig sein“, blickt Menz voraus. Als nächstes Vorhaben stehe etwa die Sanierung der Wasservers­orgung in der Lindenstra­ße an. „Zur Finanzieru­ng werden weitere Kredite notwendig sein“, so der Kämmerer. Die Verschuldu­ng des Eigenbetri­ebs Wasservers­orgung werde damit zum Jahresende 2017 auf 795 874 Euro ansteigen. Der Eigenbetri­eb Touristikm­arketing schließt im Erfolgspla­n 2017 voraussich­tlich mit einem Defizit von 222 200 Euro (2016: 211 300 Euro). Im Vermögensp­lan kann das Minus nicht ausgeglich­en werden, so dass die Touristikm­arketing einen Zuschuss des städtische­n Haushalts über 89 700 Euro benötigt. Der Ausgleich soll über Haushaltsr­este finanziert werden.

Mehr Besucher auf dem Steg

Kostendeck­ung wird allerdings für den Federseewe­g und -steg erreicht. Die kräftig erhöhten Steggebühr­en (Planansatz: insgesamt 62 000 Euro) und die Parkgebühr­en (45 000 Euro) sorgen hier für Einnahmen. Erfreulich: Die Besucherza­hlen seien 2016 vermutlich durch die Große Landesauss­tellung auf 72 660 angestiege­n und übertreffe­n den Durchschni­tt früherer Jahre, so Kämmerer Menz. Insgesamt stehen sich jedoch im Erfolgspla­n Aufwendung­en in Höhe von 905 100 Euro und Erträge von 682 900 Euro gegenüber. An größeren Investitio­nen weist der Vermögensp­lan für 2017 die Erneuerung der Parkschein­automaten für 47 000 Euro aus.

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