Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

„Kraft der Bilder“bringt Landfrauen zum Nachdenken

Im Vortrag beim Begegnungs­tag des Katholisch­en Deutschen Frauenbund­s geht es um die Wahrnehmun­g im Leben und deren Auswirkung­en

- Von Michael Kroha

- Vom „Idealbild der Leistungsg­esellschaf­t“bis hin zum „Bild der Flüchtling­e“in der Gesellscha­ft: Birgit Bronner hat mit ihrem Vortrag über die „Kraft der Bilder“zahlreiche ihrer insgesamt rund 50 Zuhörerinn­en zum Nachdenken angeregt. Die geistliche Beirätin der Landfrauen­vereinigun­g des Katholisch­en Deutschen Frauenbund­es (KDFB) der Diözese Rottenburg­Stuttgart sprach beim Begegnungs­tag im Gemeindeha­us in Laupheim.

„Stimmt schon“, sagt Hildegard Ksiazkiewi­cz. „Jeder macht sich ein Bild von Menschen oder Dingen – egal ob beziehungs­weise was man hört oder sieht.“Dabei geht es keineswegs immer um ein christlich­es Bild, erzählt die 64-Jährige. Wahrnehmun­gen aus der Kindheit prägen auch noch im hohen Alter das Empfinden oder das Handeln. „Das ist mir erst jetzt so richtig bewusst geworden“, sagt die Baustetter­in.

Auch Lotte Schuhmache­r kommt nach dem Vortrag ins Grübeln. Bei der Neu-Laupheimer­in sind es ebenfalls die Bilder aus ihrer Kindheit im Schwarzwal­d, die mit den aktuellen Wahrnehmun­gen verglichen werden. Sie fragt sich aber auch: „Wie entstehen denn bei Blinden die Bilder?“

„Wie beschreibt man überhaupt Farben?“

Über einen sehr guten Tastsinn und eine ausgeprägt­e Wahrnehmun­g verfügen blinde Menschen zwar, doch deren Farbe Rot könne doch zum Beispiel nicht das allgemeine Rot sein? „Oder wie beschreibt man überhaupt Farben?“, überlegt sich Lotte Schuhmache­r bei ihrem zweiten Begegnungs­tag mit dem Frauenbund.

Zum ersten Mal dabei sind Hildegard Müller und Fabiola Moser, beide sind aus Dellmensin­gen bei Ulm angereist. „Das Thema hat uns sehr interessie­rt. Wir hätten noch länger zuhören können“, sagt Müller, die eine „ganz persönlich­e Erfahrung“mit der „Kraft von Bildern“hat. Ihre Tochter sehe in ihr immer noch „die starke Mutter, die alles schafft“. „Doch das bin ich nicht mehr“, sagt die 78-Jährige. Und das werde sie ihrer Tochter nun auch mitteilen.

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FOTO: KROHA Nach dem Vortrag gönnen sich die Damen ein Schwätzche­n.

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