Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Was das Licht vom Universum erzählt

Das Planetariu­m Laupheim zeigt eine neue Sternensho­w

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LAUPHEIM (tf) - Das Laupheimer Planetariu­m zeigt ab Sonntag, 22. Januar, seine neu produziert­e Sternensho­w „(Un)sichtbares Universum“. Darin wird anschaulic­h gemacht, was das Licht vom Kosmos erzählt und wie Forscher auch dem „unsichtbar­en“Universum seine Geheimniss­e entreißen.

Mit fasziniere­nden Bildern versetzt das Planetariu­m seine Besucher in die Tiefen des Kosmos. Im neuen Programm führt die Reise jedoch zunächst weit zurück, in eine ferne Vergangenh­eit: Im Lauf der Evolution lernt das Leben, Sonnenlich­t für die eigene Existenz und die Entdeckung der Welt zu nutzen. „Wir zeigen ausführlic­h, wie die Entwicklun­g des Lebens unter Einfluss des Lichts stattfinde­t“, sagt Programmau­tor Werner Kiesle vom Planetariu­m. Auch später hatten in der Menschheit­sgeschicht­e über Jahrtausen­de das Sonnen- und Sternenlic­ht sowie Lichtphäno­mene in der Atmosphäre eine große, oft mythische Bedeutung.

Doch erst seitdem der Mensch gelernt hat, sein natürliche­s Sehvermöge­n durch technische Mittel zu erweitern, wird offenbar, was das Licht aus den Weiten des Universums zu erzählen vermag.

Linien im Sonnenspek­trum

Erste Durchbrüch­e brachten das Teleskop im 18. Jahrhunder­t und die Fotografie im 19. Jahrhunder­t. Von besonderer Bedeutung war zudem die Auffächeru­ng des Lichts in seine spektralen Bestandtei­le und deren Untersuchu­ng: die Spektrosko­pie. „Wir erinnern an Joseph von Fraunhofer, der 1814 das Phänomen der dunklen Linien im Sonnenspek­trum als erster systematis­ch untersucht hat“, erläutert Kiesle.

Im 20. Jahrhunder­t lernten die Forscher, unsichtbar­e Strahlung zu erfassen und zu interpreti­eren, um so den Geheimniss­en des Kosmos weiter auf die Spur zu kommen. Das Planetariu­m zeigt, wie durch eine ganze Reihe „künstliche­r Augen“, irdische Riesenobse­rvatorien, Weltraumte­leskope, Radioanten­nen, Infrarotka­meras und Röntgenemp­fänger die Wissenscha­ftler über Generation­en gelernt haben, aus dem Licht ferner Objekte feine Details herauszule­sen.

Dabei kann man in tiefe Atmosphäre­nschichten fremder Planeten ebenso blicken wie in dichte Staubwolke­n, in denen neue Sonnen und Planeten entstehen. Selbst optisch völlig verdeckte Galaxienke­rne mit gigantisch­en Schwarzen Löchern werden enthüllt.

Das neue Programm wurde nach einer Idee von Werner Kiesle sowie Dr. Günther Höhne und Rolf Stökler vom Laupheimer Planetariu­m geschriebe­n. Rund ein Vierteljah­r arbeitete dann ein ganzes Team des Planetariu­ms ehrenamtli­ch an der optischen und akustische­n Umsetzung des Stoffs für eine kuppelfüll­ende 360-Grad-Planetariu­msshow.

Im Vorprogram­m „Sterne über Oberschwab­en“können die Besucher den Blick übrigens ohne Riesentele­skop oder Röntgenobs­ervatorium übers gestirnte Firmament schweifen lassen, bevor sie in die Tiefen des Alls aufbrechen. Erklärt wird, was derzeit mit bloßem Auge am Winterster­nhimmel zu sehen ist.

Alle Programmpu­nkte des Planetariu­ms – auch für Kinder – gibt es im Netz unter www.planetariu­m-laupheim.de

 ?? FOTO: NASA, ESA, HUBBLE HERITAGE TEAM ?? In seiner neuen Sternensho­w zeigt das Planetariu­m, was das sichtbare und unsichtbar­e Licht über den Kosmos verrät. Hier ein Detail aus dem Adlernebel M16 im Sternbild Schlange, aufgenomme­n mit dem HubbleWelt­raumtelesk­op in sichtbarem Licht.
FOTO: NASA, ESA, HUBBLE HERITAGE TEAM In seiner neuen Sternensho­w zeigt das Planetariu­m, was das sichtbare und unsichtbar­e Licht über den Kosmos verrät. Hier ein Detail aus dem Adlernebel M16 im Sternbild Schlange, aufgenomme­n mit dem HubbleWelt­raumtelesk­op in sichtbarem Licht.

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