Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Wenn’s kalt ist, ist’s kalt
Carlo Ancelotti, dieser Maestro des Lapidaren, sorgt sich nicht ums Wetter, sondern nur um die Leistung seiner Bayern
(fil, dpa, SID) - Als Jupp Heynckes noch Trainer des FC Bayern München war, kam es schon mal vor, dass er im Januar mit elektrisch beheizten Schuhen an der Seitenlinie stand. Ob Carlo Ancelotti beim Spiel seiner Bayern im Schwarzwaldstadion (20.30/ARD, Sky) über das Tragen von langen Unterhosen nachdenkt, ist nicht überliefert. Angemessen wäre es angesichts der prognostizierten minus fünf Grad allemal – zumal das Schwarzwaldstadion bei allem Charme schon im Herbst ziemlich zugig ist; die Stahlrohre tun ihr Übriges. Ancelotti wollte sich am Vortag des Spiels nicht allzu lange mit den klimatischen Verhältnissen des Breisgaus auseinandersetzen – auch wenn Bayern vier der letzten zehn Spiele nach der Winterpause verloren hat. „Es wird kalt für uns, aber auch für Freiburg. Da gibt es keinen Vorteil“, sagte Ancelotti, wie viele aus seiner Heimatregion EmiliaRomagna ein Maestro des Lapidaren.
Viel wichtiger ist dem Coach, dass seine Spieler dort weitermachen, wo sie im Dezember aufgehört haben, als sie RB Leipzig am 16. Spieltag mit dem vielleicht deutlichsten aller 3:0 in die Schranken wiesen und sich die Wintermeisterschaft sicherten. „Wir wollen so gut spielen wie gegen Leipzig“, sagte Ancelotti, „meine Mannschaft ist in einer guten Verfassung, physisch und mental. Wir haben sehr gut gearbeitet, um bereit zu sein.“Bereit für Freiburg, bereit aber vor allem für die kommenden Aufgaben im Frühjahr, wenn es um die ganz großen Pokale geht. Auch Arjen Robben, der gerade erst seinen Vertrag verlängert hat, verlangte einen überzeugenden Auftakt, eine Anlaufphase könne man jetzt nicht mehr leisten. „Wir müssen sofort in den Rhythmus kommen“, sagte er.
Der im Spätherbst starke Thiago (Oberschenkelblessur) und Jérôme Boateng (Brustmuskel-OP) werden in Freiburg fehlen. Wieder einsatzbereit sind Kingsley Coman und Arturo Vidal.
Schwolow – Stenzel, Gulde, Torrejón, Günter – Höfler, Frantz – Philipp, Grifo – Haberer – Niederlechner. – Neuer – Lahm, Martínez, Hummels, Alaba – Kimmich, Alonso – Robben, Müller, Ribéry – Lewandowski.