Digitale Rettungskarte hilft bei Unfällen im Wald

Projekt des Bodenseekreises und Kreis Sigmaringen soll Retter schneller zu den Verletzten lotsen

(sz) - Ein Forstarbeiter verunglückt irgendwo im Wald. Der Notruf ist abgesetzt. Aber wie finden die Retter die Unfallstelle? Dabei hilft ab sofort eine neue digitale Rettungskarte der Forstämter des Bodenseekreises und des Landkreises Sigmaringen, heißt es in einer Pressemitteilung des Landratsamtes.

Auf der Karte sind Rettungspunkte eingezeichnet und systematisch durchnummeriert. Weil man sich im Wald auskennen muss und nicht alle Waldwege für die Rettungsfahrzeuge befahrbar sind, wurden die Treffpunkte an markante, gut erreichbare Landmarken, wie große Kreuzungen, Kirchen und Gasthäuser gelegt. Von solch einem Treffpunkt aus lotst dann ein ortskundiger Forstarbeiter die Einsatzkräfte schnell zum Unfallort in die Tiefen des Waldes.

Bei einem Unfall abseits der Hauptwege kann eine wirksame Erste Hilfe aber nur dann geleistet werden, wenn ausreichend viele Ersthelfer da sind. Waldarbeiten sollten daher nie alleine durchgeführt werden. Die Rettungskette funktioniert am besten, wenn es mindestens drei Personen sind: Eine leistet dem Verunfallten erste Hilfe, die zweite Person setzt den Notruf 112 ab, macht der Rettungsleitstelle deutlich, dass der Unfall im Wald geschehen ist und gibt die Nummer des Rettungspunktes durch. Dann begibt sich diese Person zu diesem Rettungspunkt und führt die Rettungskräfte von dort aus zum Unfallort. Diese Rettungskette funktioniert aber nur dann optimal, wenn man sich bereits vor der Waldarbeit auf den Notfall vorbereitet. Der nächstliegende beziehungsweise am besten erreichbare Rettungspunkt sollte vor Arbeitsbeginn auf der Rettungskarte herausgesucht um am besten notiert werden. Auch sollte vorher geprüft werden, ob der Weg zum Arbeitsort befahrbar ist.

Die neue Rettungskarte ist auf der Internetseite des Bodenseekreises abrufbar: entweder unter „Notfall“auf der Startseite oder im Bereich „Wald & Forst“unter „Umwelt & Landnutzung“. In Rastern eingeteilt, erscheint zunächst eine Übersichtskarte über den Bodenseekreis und den Landkreis Sigmaringen. Die Karte bietet viele Funktionen, Maßstäben und Kartendarstellungen. Allein der Bodenseekreis verfügt über 210 Rettungspunkte, die auf der Karte als rote Punkte eingetragen sind. Nach dem Anklicken eines Rettungspunktes öffnet sich ein Fenster mit einer genauen Beschreibung inklusive Geo- Koordinaten. Die Rettungsleitstelle hat ebenfalls Zugriff auf diese Informationen und kann somit die Einsatzfahrzeuge punktgenau zum vereinbarten Treffpunkt schicken.