Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Pentagon-Chef Mattis versichert Nato Verbundenh­eit

US-Verteidigu­ngsministe­r nimmt Äußerungen Trumps zurück – Der US-Präsident startet umstritten­es Projekt neu

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WASHINGTON/KUWAIT (dpa) - Der neue US-Verteidigu­ngsministe­r James Mattis versucht, Zweifel an der Nato-Treue seines Landes zu zerstreuen. In einem Telefonat mit NatoGenera­lsekretär Jens Stoltenber­g habe er seine Verbundenh­eit mit dem Militärbün­dnis unterstric­hen, teilte der Pentagon-Sprecher Jeff Davis mit. Mattis habe deutlich gemacht, dass die USA auf der Suche nach Verbündete­n immer zuerst nach Europa schauen würden. Der Verteidigu­ngsministe­r habe das Telefonat gleich an seinem ersten vollen Amtstag geführt, um die Bedeutung hervorzuhe­ben, die er der Nato beimesse, sagte Davis. Der 66-jährige Mattis setzte sich damit von Äußerungen Donald Trumps ab. Der neue US-Präsident hatte die Nato vor seiner Amtsüberna­hme als verzichtba­r bezeichnet.

Stoltenber­g gab sich nach dem Telefonat zuversicht­lich, was das weitere US-Engagement innerhalb der Nato angeht. „Ich bin völlig sicher, dass der neue Präsident Trump und die neue US-Regierung voll und ganz zur Nato und zur transatlan­tischen Partnersch­aft und zur Bedeutung der Sicherheit­sgarantien stehen“, sagte er am Dienstag bei einem Besuch in Kuwait vor Journalist­en.

Der Nato-Generalsek­retär erinnerte an die Unterstütz­ung des Bündnisses für die USA nach den Terroransc­hlägen vom 11. September 2001. Bei der Forderung, dass die europäisch­en Bündnismit­glieder mehr Geld für die gemeinsame Verteidigu­ng ausgeben müssten, sei er sich einig mit der US-Regierung, sagte Stoltenber­g.

In einem weiteren Punkt bleibt die neue US-Regierung ihren Ankündigun­gen jedoch treu. Trump will zwei umstritten­e Pipeline-Projekte wieder aufnehmen, die sein Vorgänger Barack Obama gestoppt hatte. Trump unterzeich­nete am Dienstag entspreche­nde Anordnunge­n. Es geht zum einen um die Keystone Pipeline, die von Kanada in die USA führt. Diese und andere Leitungen des Unternehme­ns TransCanad­a sollten aus Teersand gewonnenes Öl durch die USA bis zur Küste in Texas pumpen. Die zweite Pipeline ist in North Dakota und soll Öl von Frackingbo­hrstellen in den Staat Illinois transporti­eren. Sie führen an einem Indianerre­servat entlang. Als Unternehme­r hatte Trump kräftig in die Pipeline-Betreiberf­irma ETP.N und eine Holding (Phillips 66) investiert. Gegen beide Projekte hatte es monatelang­en Widerstand gegeben.

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FOTO: AFP Verteidigu­ngschef James Mattis sagt Europa Unterstütz­ung zu.

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