Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Ergreifende Liebesgeschichte
Wunschkinder (Mi., ARD,
20.15 Uhr) - Irgendwann im Leben kommt für Paare der Zeitpunkt, an dem sie eine Familie gründen. Andere hingegen verzichten bewusst auf Nachwuchs. Dann gibt es noch diejenigen, die gerne Kinder hätten, aber einfach keine bekommen können. Der Film „Wunschkinder“handelt von dieser dritten Gruppe und beruht auf einer wahren Geschichte, dem autobiografischen Roman von Marion Gaedicke.
Marie (Victoria Mayer) und Peter (Godehard Giese) sind ungewollt kinderlos. Selbst drei künstliche Befruchtungen führten nicht ans Ziel. Als beide schon aufgeben wollen, verhilft eine Hormontherapie überraschend zur Schwangerschaft. Die Euphorie ist groß, währt aber nur kurz. Denn das Herz des ungeborenen Kindes hört plötzlich auf zu schlagen. Weil sie zu alt sind, bleibt ihnen nur noch die Auslandsadoption in Russland. Aber auch die ist schwieriger als gedacht. Ihre Liebe wird auf eine harte Probe gestellt.
Die Darsteller schaffen es, den emotionalen Konflikt des Paares überzeugend darzustellen. So bringen sie den Zuschauer dazu, bis zum Schluss mitzufiebern. Und zu wissen, dass es sich um eine wahre (Leidens-)Geschichte handelt, lässt das Wechselbad der Gefühle noch intensiver wirken. Zudem berührt Regisseurin Emily Atef mit stimmigen Bildern, etwa mit trostlosen Kulissen zerfallender sozialistischer Altbauten. Ein sehenswerter Film.