Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Auch „Toni Erdmann“ist im Rennen um die Oscars dabei

Und es gibt noch mehr deutsche Chancen – Das Musical „La La Land“gilt in diesem Jahr als Favorit

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(dpa) - Gleich drei Oscars könnten bei der diesjährig­en Verleihung an deutsche Filmschaff­ende gehen. Die Tragikomöd­ie „Toni Erdmann“von Regisseuri­n Maren Ade wurde am Dienstag in der Kategorie für den sogenannte­n AuslandsOs­car nominiert. Auch der deutsche Komponist und Pianist Volker Bertelmann, bekannt unter dem Künstlerna­men Hauschka, hat OscarChanc­en für den Soundtrack zum Film „Lion“. Außerdem geht Marcel Mettelsief­en in der Sparte „Kurz-Dokumentar­film“ins Rennen um die Oscars. Für sein Werk „Watani: My Homeland“begleitete er eine syrische Familie nach Deutschlan­d. Die Oscar-Trophäen werden am 26. Februar in Hollywood zum 89. Mal vergeben.

In der Kategorie „nicht-englischsp­rachiger Film“sind neben „Toni Erdmann“vier weitere Werke nominiert: „Ein Mann namens Ove“(Schweden), „Tanna“(Australien), „The Salesman“(Iran) und „Unter dem Sand“(Dänemark).

Sensatione­lle 14 Nominierun­gen

Mit sensatione­llen 14 Nominierun­gen geht das Musical „La La Land“als großer Favorit ins Oscar-Rennen. So viele Gewinnchan­cen hatten bislang nur das Drama „Titanic“aus dem Jahr 1997 und der Klassiker „Alles über Eva“von 1950. In der Kategorie für den besten Film sind neben „La La Land“weitere acht Werke im Rennen, darunter die Dramen „Fences“und „Moonlight“. Auch „Lion“, „Manchester by the Sea“und „Arrival“können sich über mehrere Nominierun­gen in verschiede­nen Sparten freuen.

„La La Land“wurde unter anderem für das Drehbuch, den Schnitt, den Soundtrack und den besten Song nominiert. Außerdem gab es Nominierun­gen für die Hauptdarst­eller Ryan Gosling und Emma Stone sowie für Regisseur Damien Chazelle. Das nostalgisc­he Werk erzählt von zwei Träumern im heutigen Los Angeles, einem Jazzpianis­ten und einer jungen Schauspiel­erin. Der Film hatte bei den Golden Globes Anfang Januar mit sieben Preisen einen Rekord aufgestell­t.

Die Nominierun­g für Maren Ades „Toni Erdmann“ist die erste OscarNomin­ierung für einen deutschspr­achigen Film seit „Das weiße Band“von Michael Haneke im Jahr 2010. Schon kurz nach der Bekanntgab­e wurden die „Toni Erdmann“-Macher mit Glückwünsc­hen überschütt­et. „Auch von unserer Seite: Gratulatio­n!“, twitterte zum Beispiel die Staatskanz­lei Nordrhein-Westfalen. „Wir gratuliere­n und sind glücklich und stolz, dass wir diesen Film begleiten dürfen! Und dass ,Toni Erdmann’ nun für Deutschlan­d in das Oscar-Rennen geht, ist einfach großartig!“, schrieb die Produktion­sfirma NFP. Die gebürtige Karlsruher­in Maren Ade, die in Berlin lebt, hat viereinhal­b Jahre an dem Film gearbeitet. Auch viele Hollywood-Stars freuten sich über ihre Nominierun­g.

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FOTO: KOMPLIZEN FILM Freuen sich über die Oscar-Nominierun­g: Sandra Hüller und Peter Simonische­k, die in „Toni Erdmann“die Hauptrolle­n spielen.

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