Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Sechs Tote bei Helikopterabsturz in den Abruzzen
(dpa) - Die Serie von Katastrophen in Mittelitalien reißt nicht ab. Am Dienstag stürzte ein Rettungshubschrauber mit sechs Menschen an Bord in der Nähe eines Skigebiets in den Abruzzen ab. Von den Insassen habe niemand überlebt, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. In den Trümmern des verschütteten Hotels in der Gran-Sasso-Gebirgsregion sind bisher 16 Tote gefunden worden. 13 Menschen wurden am Dienstag nach Angaben der Behörden noch vermisst.
Der Hubschrauber soll in der Nähe des beliebten Skigebiets Campo Felice bei dichtem Nebel in eine mehrere Hundert Meter tiefe Schlucht gestürzt sein. An Bord sei neben den Rettern auch ein verletzter Skifahrer gewesen, der in ein Krankenhaus geflogen werden sollte.
Seit Tagen suchen Erdbeben, Schneefälle und schlechtes Wetter die Region heim. Im verschütteten Hotel Rigopiano in der Gemeinde Farindola suchen die Retter immer noch Tag und Nacht nach möglichen Überlebenden. Allerdings schwindet die Hoffnung mehr und mehr. „Wir werden nicht aufhören, bis wir sicher sind, dass keiner mehr unter den Trümmern ist“, sagte Luigi D’Angelo vom Zivilschutz.
Die Staatsanwaltschaft in Pescara ermittelt wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung gegen Unbekannt. Unter anderem muss geklärt werden, ob der Rettungseinsatz nur schleppend anlief und ob Notrufe ignoriert wurden. Auch stellt sich die Frage, ob das Hotel nach den heftigen Schneefällen in der Region nicht schon vorher hätte evakuiert werden müssen und ob beim Bau alles mit rechten Dingen zuging.