Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

„Sich täglich über die kleinen Dinge des Lebens freuen“

Stefan Hörmann, Ortsvorste­her von Zwiefalten­dorf, stellt sich den Fragen der SZ

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- Es gibt Menschen, die kennt man dem Namen nach. Weil sie ein Amt bekleiden, ehrenamtli­ch engagiert sind oder weil sie einfach in der Öffentlich­keit stehen. Und manche von ihnen würde man gerne ein bisschen näher kennenlern­en. In der Serie der Schwäbisch­en Zeitung Riedlingen stellen wir Menschen aus dem Verbreitun­gsgebiet Fragen, die nichts mit ihrem Beruf oder ihrer Tätigkeit zu tun haben. Heute antwortet Stefan Hörmann, Ortsvorste­her von Zwiefalten­dorf.

Was war Ihr Berufswuns­ch als Kind?

Ich war als Jugendlich­er ein begeistert­er Karl-May-Leser. Fremde Kulturen, Länder und Sitten haben mich immer schon fasziniert. Deshalb war mein Berufswuns­ch damals Reiseleite­r oder wenigstens Reisebusfa­hrer.

Welches Ereignis hat Sie am meisten beeindruck­t?

Die friedliche Revolution 1989 in der damaligen DDR und der daraus resultiere­nde Mauerfall gehören wohl sicher zu den beeindruck­enden Ereignisse­n in meinem bisherigen Leben. Abgesehen von der Geburt unserer Kinder und zu sehen, wie aus hilflosen Babys Erwachsene werden, die auf eigenen Füßen stehen können, nicht nur nachplappe­rn, sondern eine eigene Meinung vertreten. Und jetzt selbst Hilfe und Beistand sind.

In welcher Epoche würden Sie gerne leben?

In welche Epoche der Weltgeschi­chte wir auch schauen, es gibt immer schöne und düstere Abschnitte und Seiten. Deshalb wähle ich das Hier und Jetzt und versuche an diesem Platz, an den Gott mich gestellt hat, das Beste für meine Familie, meine Mitmensche­n und mich zu machen. Und versuche so, einen kleinen Beitrag zum Gelingen dieses Zeitalters beizutrage­n.

Wann haben Sie sich zum letzten Mal so richtig gefreut?

Man kann sich mit der richtigen Lebenseins­tellung eigentlich täglich über die kleinen Dinge des Lebens freuen. Täglich treten Situatione­n ein, ob in der Familie, im Beruf oder im Umgang mit Menschen, Tieren und der Natur, über die man sich so richtig mit ganzem Herzen freuen kann und darf.

Welches Buch liegt auf Ihrem Nachttisch?

Auf meinem Nachtisch liegt gar kein Buch. Ich benutze ein Kindle Ebook, auf dem meist zwei bis drei Bücher gespeicher­t sind, die ich parallel lese. Immer drauf ist das Alte und Neue Testament und derzeit ein Thriller von Phillip Kerr „Wintertran­sfer“und ein Krimi von Sarah Mundt „Sylter Wolken“.

Welchen Film können Sie immer wieder anschauen?

Es gibt eigentlich viele Filme, die man mehrmals anschauen kann, ohne dass sie langweilen. Spontan fallen mir da ein: „Das Dschungelb­uch“und „König der Löwen“im Trickfilmb­ereich, „Pretty Woman“und „P.S. Ich liebe dich“im Unterhaltu­ngsbereich sowie „Raumschiff Enterprise“und „Der Seewolf“bei den Serien und Mehrteiler­n.

Verraten Sie uns Ihren Lieblingsp­latz? Und warum sind Sie gerne dort?

Mein Lieblingsp­latz ist die Insel Sylt. Die „Königin der Nordsee“habe ich durch meine Frau kennengele­rnt, und bin sofort dem Charme der Insel erlegen. Hier kann man an der reinen Luft bei einer frischen Meeresbris­e fernab von Autoverkeh­r und geschäftig­er Hektik so richtig entspannen. Da ich dort aus Zeit- und Geldgründe­n fast nie sein kann, ist die Alternativ­e von Frühjahr bis Herbst unsere Terrasse zu Hause. Dort kann man sich wunderbar vom Alltag erholen, gut essen und trinken und gute Gespräche führen.

Wem würden Sie gerne mal so richtig die Meinung sagen?

Keiner Einzelpers­on. Einfach all denen, die nur auf Kosten anderer leben. Die das Solidaritä­ts- und Gemeinscha­ftsprinzip nur einseitig anwenden, die nur fordern und nichts geben. Egal, ob das im öffentlich­en, sozialen, zwischenme­nschlichen oder familiären Bereich ist.

Was möchten Sie in Ihrem Leben unbedingt noch machen?

Auf jeden Fall mit meiner Frau noch eine Kreuzfahrt und eine Israelreis­e. Und wenn es uns zusammen vergönnt sein sollte, unseren Alterswohn­sitz an ein ruhiges, idyllische­s Plätzchen an die Nordsee verlegen.

Wenn Sie einen Tag lang jemand anders sein könnten, wären Sie …

Fällt mir selbst bei längerem Nachdenken niemand ein. Es gibt in meinem eigenen Leben noch genügend Aufgaben und Bereiche, an denen ich arbeiten müsste. Wäre schön, wenn ich davon noch einiges erledigen könnte.

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FOTO: ARCHIV Stefan Hörmann

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