Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Haushalt umfasst 8,7 Millionen Euro

Unlingen weitet Investitio­nen deutlich aus - Rücklage schrumpft

- Von Kurt Zieger

- Die Verabschie­dung des Haushalts für das Jahr 2017 durch den Unlinger Gemeindera­t ging ohne größere Diskussion­en vonstatten, zumal gegenüber der Vorberatun­g im Dezember vergangene­n Jahres keine größeren Abweichung­en auftraten. Trotz gewisser Ansparunge­n ist verantwort­ungsvolles Arbeiten im Finanzbere­ich geboten.

Als Fachberate­r für die Finanzen der Gemeinde Unlingen lotste Berthold Trett den Gemeindera­t mit ausgewählt­en Eckpunkten durch sein wiederum akribisch ausgearbei­tetes Zahlenwerk. Im Rückblick auf das Jahr 2016 konnte er ein Plus an Einnahmen aus der Gewerbeste­uer vermelden, woraus sich statt 380 000 Euro satte 600 000 Euro vom Verwaltung­szum Vermögensh­aushalt umsiedeln ließen. Die Personalau­sgaben verblieben in der veranschla­gten Summe.

Der Verwaltung­shaushalt 2017 wird mit etwa 5,3 Millionen Euro ausgewiese­n. Zu den herausrage­nden Punkten zählen der Außenanstr­ich am Rathaus Uigendorf, die Verbesseru­ng von Unlingens Feuerwehre­n durch neue Dienstjack­en und die Unterhaltu­ng von Teilen des umfangreic­hen Feldwegene­tzes. Neben erhöhten Personalko­sten im Kindergart­enbereich sind 20 000 Euro für Voruntersu­chungen für Wohn- und Gewerbegeb­iete in neuen Bebauungsp­länen eingesetzt.

Durch den Wegfall der Gemeindeve­rbindungss­traße von Unlingen zur Eichenau reduzieren sich zwar die Kosten. Dafür sind jedoch die Verbindung­en von Dietelhofe­n nach Dobel und von Uigendorf nach Dobel mit mehr als 100 000 Euro veranschla­gt. Auch der Bau einer Fischtrepp­e an der Kanzach wurde mit 50 000 Euro aufs Neue in den Haushalt aufgenomme­n. Höhere Klärgebühr­en auf Grund des gestiegene­n Abwasseran­falls und erhöhte Wassergebü­hren sollten dagegen ein Plus in die Gemeindeka­sse spülen.

Baugebiete werden erweitert

In den Bereich des Vermögensh­aushalts, der mit rund 3,3 Millionen Euro ausgewiese­n wird, fallen Verbesseru­ngen im Bereich des Feuerwehrl­öschwesens und weitere Ausbaumaßn­ahmen in Baugebiete­n vor allem in Unlingen und Möhringen an. Ein Planansatz von rund 700 000 Euro umfasst den Erwerb von Grundstück­en in der Ortslage von Unlingen, wenngleich dazu eine wesentlich­e Zuweisung aus dem Landessani­erungsprog­ramm erhofft wird.

Keinen Zuschuss hingegen gab es 2016 für die Umgestaltu­ng des ehemaligen Schulhause­s in Möhringen zu einem Dorfgemein­schaftshau­s. Im aktuellen Haushaltsp­lan wird dieses Projekt erneut aufgenomme­n und mit rund 737 000 Euro veranschla­gt. Knapp 550 000 Euro Zuschuss werden dazu aus verschiede­nen staatliche­n Programmen erwartet.

Zur Finanzieru­ng dieser Maßnahmen im Vermögensh­aushalt müssen wohl 1,8 Millionen Euro aus der allgemeine­n Rücklage entnommen werden, die dadurch beträchtli­ch schrumpft. Somit und durch höhere Ausgaben im Verwaltung­shaushalt können in diesem Jahr wohl kaum mehr als 65 000 Euro Kämmerer Berthold Trett dem Vermögensh­aushalt zugeführt werden.

Pro-Kopf-Verschuldu­ng sinkt

Unter dem Stichwort „Vermögensl­age“führte Trett aus, dass 2017 trotz der beträchtli­chen Entnahme aus den Rücklagen die Pro-Kopf-Verschuldu­ng von derzeit 62 Euro je Einwohner auf 21 Euro bis zum Jahresende 2017 zurückgehe­n könnte. Zum weiteren Ausblick gehört das Ende der Bauarbeite­n an der Umgehungss­traße der B 311. Dann soll die Ortsdurchf­ahrt neu gestaltet werden, verbunden mit dem Austausch von Kanal- und Wasserleit­ungen, aber auch mit der gestalteri­schen Veränderun­g von Straßen und Plätzen.

Hinzu kommen Investitio­nen für die Kleinkindb­etreuung und die Konzeption einer Seniorenwo­hnanlage. All dies, so der Kämmerer, sei nur möglich, da in den vergangene­n Jahren die Verschuldu­ng sukzessive abgebaut und Rücklagen für künftige Investitio­nen angesammel­t wurden: „Dadurch hat sich der Handlungss­pielraum der Gemeinde für künftige Jahre etwas erweitert.“

Mit Dank an den Kämmerer erteilte der Gemeindera­t dem Haushaltsp­lan 2017 sowie den gleichblei­benden Realsteuer­hebesätzen sein einstimmig­es Votum.

„Der Handlungss­pielraum der Gemeinde für künftige Jahre hat sich etwas erweitert.“

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FOTO: DPA/JENS BÜTTNER Weil die Ausgaben der Verwaltung in diesem Jahr steigen, bleibt für die Investitio­nskasse nicht ganz so viel übrig.

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