Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Krinner kündigt viel Arbeit an
Heimspiele gegen die Kassel Huskies stehen für die Ravensburg Towerstars in dieser Saison unter keinem guten Stern. Das erste Spiel gegen die Mannschaft von Rico Rossi verlor man Ende Oktober zu Hause mit 2:3, es war das letzte Spiel von Coach Dany Naud an der Ravensburger Bande. Unter seinem Nachfolger Toni Krinner setzte es am Sonntag sogar eine 3:6Klatsche vor eigenem Publikum. Nach der 1:2-Niederlage vom Freitag in Dresden gab es damit zum zweiten Mal unter Krinner keine Punkte an einem Wochenende für Ravensburg. „Von jedem Drittel waren die ersten zehn, zwölf Minuten okay“, sagte Krinner nach dem Kassel-Spiel, „wir hatten unsere Chancen, haben aber zum ungünstigsten Zeitpunkt die Tore bekommen.“Die Gegentreffer habe man außerdem zu leicht weggegeben, „so kannst du gegen den Meister nicht bestehen“. Daran werde man jetzt arbeiten. Nach dem Null-Punkte-Wochenende erwartet der Coach bereits am Dienstag eine Reaktion seiner Spieler im Training. „Wir müssen uns speziell im Defensivbereich verbessern, es kann nicht sein, dass du zu Hause sechs Gegentore bekommst“, sagte der Trainer und kündigte „viel Arbeit“an. Nach den beiden blitzsauberen Toren von Norman Hauner zum 1:2 und zum 2:4 waren die Towerstars jeweils am Drücker, nahmen aber sofort wieder Strafen und verloren so das Momentum. Krinner will dafür aber nicht die Schuld beim Schiedsrichter suchen: „Man muss sich an die eigene Nase fassen. Wenn man den Schläger am gegnerischen Körper hat, läuft man Gefahr, eine Strafe zu bekommen“, sagt Krinner. Dieses Verhalten seiner Spieler sei eher ein Anzeichen für zu wenig Laufarbeit oder schlechtes Stellungsspiel. „Das muss verbessert werden.“ Verschlechtert hat sich dagegen die personelle Situation bei den Towerstars. Stürmer Stephan Vogt verdrehte sich am Freitag in Dresden das Knie, wie schwer die Verletzung ist, sollen weitere Untersuchungen zeigen. Nichts Neues gibt es auch von Brian Roloff, der nach wie vor an einer schmerzhaften Sehnenentzündung leidet. Die Towerstars warten auch hier dringend auf die Nachricht der Ärzte. „Dann werden wir überlegen, ob etwas zu tun ist“, sagte Toni Krinner bezüglich der Frage, ob noch ein weiterer Ausländer geholt wird. Laut Towerstars-Geschäftsführer Rainer Schan sondiert man wieder den Markt. Wenn Roloff nicht bald wieder richtig fit wird, sieht es wohl nach einer weiteren Verpflichtung aus. Man könne es sich in der momentanen Saisonphase nicht erlauben, ohne den vierten Kontingentspieler anzutreten. „Wenn es bei Roloff nicht geht, müssen wir reagieren.“Klar ist für Schan auch, dass man ein Spiel wie das gegen Dresden so nicht akzeptieren könne. Es stehen also einige ernsthaftere Gespräche mit den Spielern an. „Wir haben heute hart gespielt und uns einige Chancen erarbeitet“, sagte Ravensburgs Top-Scorer Mathieu
Tousignant nach dem Kassel-Spiel, „aber immer wenn wir am Drücker waren, passierte etwas und wir wurden zurückgeworfen.“Es sei eines der Spiele gewesen, an dem einfach nichts klappte. „Es ist ein schmaler Grat“, sagte Tousignant zum Thema Strafzeiten, man müsse aufpassen, nicht zu hart zu spielen. „Wir werden jetzt eine gute Trainingswoche haben und unseren Trainern genau zuhören“, sagte Tousignant. Es gehe vor allem darum, die Kleinigkeiten und die Details wieder richtig zu machen. Nach einigen Umstellungen in dieser Saison spielt Tousignant mittlerweile mit Adam Lapsanksy und Ivan
Rachunek. „Ich finde das gut, die beiden arbeiten wie ich richtig hart“, sagt der Kanadier. Nach den vielen Umstellungen habe es zwar einen Anpassungsprozess gebraucht, das Spiel habe aber – auch in den anderen Reihen – schon funktioniert. „Wir müssen uns jetzt auf das nächste Wochenende fokussieren.“